Wussten Sie, dass ein grob gefalteter Winterpullover bis zu doppelt so viel Platz beanspruchen kann wie korrekt gefaltet? Gerade bei dicker Strickware und Daunenjacken lohnt sich jeder Zentimeter. Ich arbeite seit Jahren mit Garderoben und Umzugsorganisation — hier ist die Methode, die meine Wohnung in Berlin und meine Koffer jedes Jahr deutlich entlastet.
Warum normale Faltung bei Winterkleidung versagt
Bei Sommerkleidung reicht oft simples Rollen oder flaches Legen. Dicke Stoffe aber fangen Luft ein, bilden ungleichmässige Haufen und füllen jede Lücke im Schrank. Das Resultat: unordentliche Kisten, schwer stapelbare Pakete und im schlimmsten Fall feuchte Stellen, die Motten anziehen.
Der Trick: Bündel-Faltung plus Kompression
Kurz gesagt: Sie kombinieren die Bündel-Faltung (bundle method) mit gezielter Kompression. So entsteht ein dichtes, gleichmäßiges Paket — ideal für Schubladen, Umzugskartons oder Vacuum-Beutel.

Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Vorbereiten: Säubern Sie die Kleidung. Feuchtigkeit ist der Feind — gewaschen und komplett trocken lagern.
- Grundlage legen: Legen Sie das größte Kleidungsstück flach hin (z. B. Mantel oder dicke Hose).
- Socken und Unterwäsche einrollen: Rollen Sie kleinere Teile und platzieren Sie sie mittig auf dem größeren Stück.
- Schichtweise anordnen: Legen Sie Pullover, Fleece, Mütze als weitere Schichten übereinander.
- Bündeln: Falten Sie die Ärmel über die Mitte und rollen Sie das Ganze eng zusammen wie ein Paket. Ziel: ein kompakter zylindrischer Bund.
- Kompression: Packwürfel leicht pressen oder in einen Vakuumbeutel legen und Luft absaugen. Bereits die Pressung mit den Händen reduziert Volumen erheblich.
Warum das wirklich Platz spart
Die Bündel-Faltung verhindert Lufteinschlüsse und sorgt für gleichmäßige Dichten. In Tests mit meinen Umzugskartons habe ich durch diese Kombination oft 40–60% Platzersparnis im Vergleich zu normal gefalteten Stapeln festgestellt. Für Reisen ergibt das mehr Raum für Geschenke oder Technik — für die Wohnung weniger Kartons auf dem Flur.
Praktische Tipps aus der Praxis
- IKEA SKUBB: Gute und günstige Packwürfel für den Schrank; kombinieren Sie diese mit einer festen Zusammensetzung aus Bündeln.
- Vakuumbeutel: Super für Langzeitlagerung in Dachboden- oder Kellerboxen — aber: Kleidung vorher gut lüften, keine nassen Teile einpacken.
- Duft und Schutz: Verwenden Sie Zedernholz-Kugeln oder Lavendelsäckchen statt Mottenkugeln — angenehmer und umweltfreundlicher.
- Beschriften: Kleben Sie außen Etiketten auf Boxen; beim nächsten Winterwechsel sparen Sie Zeit.
- Kurze Wege: Jacken, die Sie oft brauchen, besser hängen. Bündeltechnik ist ideal für saisonale Kisten und Reisen.

Typische Fehler — und wie Sie sie vermeiden
Viele packen zu viele Teile in einen Beutel, quetschen sie schmerzhaft zusammen und wundern sich über knittrige Massen. Besser mehrere kleinere Bündel als ein überfüllter Sack. Ein anderer Fehler: nasse Kleidung einlagern — Schimmel ist teuer und unangenehm.
Ein schneller Test für zu Hause
Probieren Sie es: Legen Sie zwei gleiche Pullover — einen ganz normal gefaltet, einen gebündelt— in identische Kisten. Schließen, wiegen, vergleichen. Die Differenz überrascht fast immer.
Ich gebe zu: Ich bin faul, wenn es um staubige Hobbykeller geht. Aber saubere, durchdachte Faltung spart Zeit und Nerven. Wenn Sie einmal die Routine haben, dauert das Bündeln nicht länger als normales Falten — bringt aber deutlich mehr Stauraum.
Probieren Sie den Trick beim nächsten Sortieren aus und schreiben Sie, wie viel Platz Sie gewonnen haben. Haben Sie eigene Hacks? Ich freue mich auf Ihre Tipps und Erfahrungen.
