Nie war es so einfach, die Traumreise direkt von zu Hause zu buchen. Moderne Technologien ermöglichen uns, Flüge, Hotels und ganze Pauschalreisen mit wenigen Klicks zu organisieren. Doch gerade dieser Komfort hat auch seine Schattenseiten – besonders in Zeiten, in denen Online-Betrüger immer raffinierter werden.
Online-Buchungen bieten viele Vorteile, bringen aber erhebliche Risiken mit sich. Während Betrüger früher auf Straßen oder Märkten unterwegs waren, lauern sie heute im Netz – oft gut getarnt. Der Schutz vor Betrug ist zur ständigen Herausforderung geworden, besonders für Familien, die viel investieren, um einen schönen Urlaub zu verbringen. Hier erfahren Sie, wie Sie unseriöse Angebote zu Flügen, Unterkünften und Pauschalreisen rechtzeitig erkennen und Ärger vermeiden.
Flugtickets online? Achten Sie auf diese Warnzeichen
Betrug rund um Flugtickets ist 2025 leider Alltag. Fake-Websites sind erstaunlich professionell gestaltet, imitieren etablierte Airlines wie Lufthansa oder Eurowings und bedienen sich täuschend echter Buchungssysteme.
Was auffällt: Die Preise liegen oft kaum unter dem Marktdurchschnitt – gerade so attraktiv, dass sie ins Auge fallen, aber nicht zu sehr misstrauisch machen. Besonders bei ungewöhnlich günstigen Angeboten sollten Sie sofort skeptisch werden.
Häufig bleibt nach der Zahlung auf verdächtigen Seiten statt eines echten Tickets nur eine „Reservierung“ bestehen, die dann einfach storniert wird.
Folgende Anzeichen sollten Sie stutzig machen:
- Die Webadresse wirkt ähnlich wie die der Originalseite, ist aber leicht abweichend (z. B. kleine Schreibfehler, komische Domain-Endung).
- Der Preis ist deutlich günstiger als bei anderen Anbietern, ohne plausiblen Grund.
- Sie sollen ausschließlich per Überweisung bezahlen, statt über bewährte Bezahldienste oder Kreditkarte.
Fallen bei der Unterkunft: So erkennen Sie gefälschte Angebote
Betrügereien betreffen längst nicht nur Flüge: Auch im Bereich der Unterkünfte ist Vorsicht geboten. Fake-Anzeigen tauchen inzwischen verstärkt auf Social Media und selbst auf Plattformen wie Booking.com oder Airbnb auf.
Seien Sie besonders aufmerksam, wenn Angebote Ihnen über Facebook, Instagram oder WhatsApp begegnen. Auch wenn es dort hin und wieder seriöse Angebote gibt – die Wahrscheinlichkeit, auf einen Betrüger hereinzufallen, ist hoch.
Ein klassischer Trick: Die Kommunikation soll von der offiziellen Plattform wie Airbnb auf private Kanäle verschoben werden. Gehen Sie niemals außerhalb der Plattform auf Vorschläge ein. Und: Schauen Sie sich die Bewertungen genau an! Fehlen sie oder sind viele negativ, lieber Abstand halten.
Betrüger suchen ihre Opfer vermehrt in sozialen Netzwerken. Bild: Shutterstock.
Pauschalreisen – warum gerade jetzt Vorsicht geboten ist
Auch scheinbar komplette Reisepakete werden oft über Social Media oder dubiose E-Mail-Angebote beworben. Die Vorgehensweise ähnelt den Tricks bei Flügen und Unterkünften.
Ein Klassiker: Sie erhalten eine E-Mail von einer unbekannten Adresse mit einem verlockenden Angebot. Solche Nachrichten gehören sofort in den Spam-Ordner.
Viele unseriöse Reiseveranstalter verfügen nicht über die erforderliche deutsche Lizenz oder ein Impressum nach deutschem Recht. Achtung: Seriöse Anbieter in Deutschland wie DERTOUR, TUI oder FTI verfügen immer über eine registrierte Filiale, transparente Kontaktdaten und eine Reiseversicherungspflicht.
Checkliste: So bleiben Sie beim Buchen auf der sicheren Seite
Hier meine wichtigsten Tipps aus der Praxis:
- Vertrauen Sie nur Websites mit https:// in der Adresse und dem kleinen Schlosssymbol. Fehlt das, Finger weg!
- Zahlen Sie niemals per Überweisung direkt an Privatpersonen oder außerhalb offizieller Plattformen.
- Bevorzugen Sie Kartenzahlung über sichere, anerkannte Zahlungsdienste wie PayPal oder Klarna.
- Ignorieren Sie Angebote, die Sie per SMS oder WhatsApp erhalten.
- Kommunizieren Sie immer ausschließlich innerhalb der Buchungsplattform (z. B. Airbnb, Booking.com).
- Prüfen Sie bei Reisebüros: Sitzt das Unternehmen wirklich in Deutschland? Gibt es ein Impressum, eine Telefonnummer und eine Handelsregisternummer?
Im Browser zeigt ein „https“ mit Schloss, dass Sie sicher unterwegs sind. Bild: Shutterstock.
Echte Betrugsfälle aus Deutschland und Europa – was wir daraus lernen können
Echte Geschichten zeigen, wie wichtig Wachsamkeit ist. Im Sommer 2025 stolperte eine Familie aus Köln über Social Media über einen vermeintlichen Last-Minute-Deal für ein Ferienhaus an der Nordsee. Die angebliche Vermieterin forderte eine Anzahlung per Überweisung – nach der Zahlung brach jeder Kontakt ab. Das Haus existierte gar nicht.
Auch eine Frau aus Frankfurt geriet auf eine gefälschte Flugbuchungsseite und verlor mehrere hundert Euro. Ähnliche Fälle passieren regelmäßig in ganz Deutschland – nach Polizeistatistiken sind besonders Familien und ältere Menschen betroffen.
Was tun, wenn Sie Opfer eines Betrugs geworden sind?
Das Wichtigste: Wenden Sie sich sofort an Ihre Bank. In der Regel können Sie per Chargeback (Rückbuchung) Ihr Geld innerhalb weniger Wochen wiederbekommen – vorausgesetzt, Sie haben mit Karte bezahlt.
Informieren Sie unbedingt die betroffene Buchungsplattform und melden Sie den Vorfall der Polizei. So sorgen Sie dafür, dass auch andere Reisende gewarnt werden und die Täter keine Chance haben.