Die Kopenhagener Fashion Week – das Mode-Highlight des Jahres in Skandinavien – bleibt für mich jedes Mal ein Barometer für aufkommende Trends. In diesem Jahr ist mir besonders aufgefallen: Die Mulberry Roxanne, die It-Bag der frühen 2000er, feiert ein beeindruckendes Comeback!
Die Geschichte der Roxanne reicht ins Jahr 2003 zurück. Damals brachte Mulberry diese geräumige Ledertasche mit den charakteristischen großen Schnallen und Taschen auf den Markt. Sie war das Accessoire auf den Armen von Style-Ikonen wie Paris Hilton, Sienna Miller und Kate Bosworth. In Berlin war das Modell ständig in den Bars rund um den Prenzlauer Berg zu sehen – ein echtes Statement für alle, die ein bisschen London-Feeling mitten in Deutschland suchten.
Gerade auf der diesjährigen Kopenhagener Modewoche konnte man sie wieder überall beobachten, meist als liebevoll gepflegtes Vintage-Stück im Arm dänischer Influencerinnen und Streetstyle-Stars. Mulberry selbst setzt gezielt auf dieses Comeback, lässt die Roxanne nicht nur in alten Kampagnen aufleben, sondern stellt unter Beweis: Guter Stil kennt kein Verfallsdatum.
Überhaupt erleben Accessoires und Taschen aus der Zeit rund um die Jahrtausendwende einen echten Boom. Der sogenannte „Y2K“-Trend ist längst mehr als ein Hype unter Gen Z; auch in den Straßen von Hamburg und München tauchen immer wieder Vintage-Schätze auf, die Erinnerungen an die Ära von SMS und Röhrenfernsehern wecken.
Neue Versionen ikonischer Taschen
Neben der Roxanne steht aktuell auch die legendäre Paddington-Bag des Pariser Labels Chloé im Rampenlicht. Sie begleitete Kate Moss durch die ersten Jahre des neuen Jahrtausends und avancierte, gemeinsam mit der Roxanne, zu einer der meistfotografierten Taschen jener Epoche.
Chloé geht mittlerweile einen Schritt weiter: Während Mulberry vorerst bei Vintage bleibt, setzt Chloé auf Neuauflagen. Für Herbst/Winter 2025 präsentierte das Label frische Interpretationen der Paddington auf dem Laufsteg, samt einer Neuauflage des Modells Phantom aus dem Jahr 2011 – alles unter der kreativen Leitung von Michael Rider, der dem Haus einen modernen Twist verleiht.
Ob Mulberry jetzt nachzieht und der Roxanne ebenfalls eine Neuinterpretation gönnt oder ganz bewusst auf den Charme des Vintage setzt? Es bleibt spannend und Anlass genug, den Dachboden nach alten Schätzen zu durchsuchen. Wer hätte gedacht, dass ein Klassiker so zeitgemäß sein kann?