Heizkosten im Dezember: Der Fehler, den fast alle machen

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Dezember bedeutet Kerzen, Plätzchen — und hohe Heizkosten. Dabei liegt der größte Geldfresser oft nicht an der Jahresrechnung, sondern an einer Gewohnheit: Sie drehen die Heizung auf volle Pulle, um einen Raum „schnell“ warm zu bekommen. Das fühlt sich richtig an, ist es aber nicht.

Fakt: Ein Grad weniger Raumtemperatur spart rund 5–7 % Energie. Gleichzeitig glauben viele, dass hohe Temperaturen den Raum schneller aufheizen — ein Trugschluss mit spürbaren Folgen für Ihre Rechnung.

Warum dieser Trick nicht funktioniert

Heizkörper geben Wärme abhängig vom Temperaturunterschied zwischen Vorlaufwasser und Raumluft sowie von der Durchflussmenge ab. Wenn Sie das Thermostatventil ganz aufdrehen, erhöht das den Wasserdurchsatz, aber nicht die Geschwindigkeit, mit der sich die Raumluft erwärmt.

Der thermische Trägheitseffekt ist entscheidend: Wände, Möbel und Luft brauchen Zeit, um Wärme aufzunehmen. Viel Leistung über einen kurzen Zeitraum führt nur zu höheren Verlusten — besonders bei gekippten Fenstern oder schlecht gedämmten Außenwänden.

Die häufigsten Begleiterfehler

  • Fenster dauerhaft kippen statt stoßlüften — konstanter Wärmeverlust.
  • Heizung komplett ausschalten und später voll aufdrehen — mehr Energie zum Wiederaufheizen.
  • Thermostat verdecken (vor Gardinen, Möbeln) — falsche Fühlerwerte, ineffiziente Regelung.

Was Sie stattdessen tun sollten — praktische Regeln

Statt zu überhitzen, setzen Sie auf Regelmäßigkeit und gezielte Maßnahmen:

  • Konstante Grundtemperatur wählen: Wohnräume 19–20 °C, Schlafzimmer 16–18 °C.
  • Nacht-/Absenkmodus nutzen: Genau programmieren, nicht manuell aus- und einschalten.
  • Stoßlüften: 5–10 Minuten komplett öffnen — kein Kippfenster.
  • Radiatoren freihalten und entlüften: Verbessert die Wirkungsweise spürbar.

Konkrete Einstellungen und Beispiele

Ein realistischer Ablauf für einen normalen Arbeitstag: Wohnraum auf 19 °C halten, bei Verlassen auf 16–17 °C absenken, 30 Minuten vor Ankunft wieder auf 19 °C hochstellen (am besten automatisch über Zeitprogramm oder Smart-Thermostat). Das spart gegenüber manuellem Aus- und Einschalten deutlich.

Beispiel aus der Praxis: In einem Berliner Altbau senkte ein Bekannter die Temperatur um 1,5 °C und nutzte Stoßlüften statt Kippfenster — seine Monatsabrechnung fiel um etwa 8–10 %.

Kurzfristige Spartipps ohne Komfortverlust

  • Vorhänge nachts zu: verhindert Auskühlung bei einfachen Fenstern.
  • Tür schließen: Weniger beheizter Raum, geringere Verluste.
  • Thermostat mit Wochenprogramm oder App kaufen (gibt es günstig bei Baumärkten wie Bauhaus, Hornbach).

Langfristig: Kontrolle, Wartung und Sanierung

Regelmäßige Heizungswartung durch die Stadtwerke oder einen lokalen Heizungsbetrieb zahlt sich aus. Und ja, Investitionen in Fensterdichtungen oder Rollladenkästen lohnen sich — oft gibt’s Förderungen von KfW oder regionale Zuschüsse.

Ein letzter Tipp aus meinem Alltag: Kontrollieren Sie die Thermostatkennlinie. Viele Ventile sind falsch kalibriert oder durch Vorhänge getäuscht. Ein einfacher Raumthermometer zeigt schnell Abweichungen.

Sie können sofort anfangen: Thermostat um 1 °C runterdrehen, Radiator freiräumen, morgen kurz und kräftig lüften — beobachten Sie die nächste Rechnung. Wenn Sie mögen, schreiben Sie unten Ihre Erfahrung oder Ihre eigene Spartaktik. Ich bin gespannt, was bei Ihnen funktioniert.