Gelenkschmerzen? Diese 5 Bewegungen helfen nach 50

Spread the love

Gelenkschmerzen sind kein unabwendbares Schicksal — das sage ich nicht nur als Beobachter, sondern aus jahrelanger Arbeit mit Patienten und Reha-Angeboten. Schon kleine, gezielte Bewegungen können Entzündungssymptome dämpfen, die Beweglichkeit verbessern und den Alltag spürbar leichter machen. Hier sind fünf einfache Übungen, die Sie nach 50 problemlos in Ihren Tag integrieren können — mit klaren Anleitungen, Dosierungen und Vorsichtsregeln.

Woran Sie denken sollten, bevor Sie starten

Beginnen Sie mit einem kurzen Aufwärmen (5 Minuten Gehen oder lockeres Radfahren). Schmerzen, die während einer Übung scharf, stechend oder neu auftreten, sind ein Stoppsignal — reduzieren oder brechen Sie ab und fragen Sie Ihre Ärztin/Ihren Arzt. Bei Rheuma oder kürzlich operierten Gelenken vorher Rücksprache halten. Ich empfehle außerdem, Übungen anfangs vor einem Physiotherapeuten vorführen zu lassen.

1. Sit-to-Stand (Kniebeugen vom Stuhl)

Warum: Stärkt Quadrizeps und Hüftmuskulatur, reduziert Kniebelastung im Alltag.

  • Ausführung: Sitzen Sie mittig auf einem stabilen Stuhl. Füße hüftbreit, Gewicht auf den Fersen. Mit geradem Rücken langsam aufstehen, ohne mit den Händen zu drücken. Wieder hinsetzen und kontrolliert abrollen.
  • Dosierung: 2–3 Sätze à 8–12 Wiederholungen, jeden zweiten Tag.
  • Tipp: Beginnen Sie mit Armunterstützung und reduzieren Sie die Hilfe schrittweise.

2. Schulterblatt-Aktivierung und Schulterkreisen

Warum: Entlastet Schultergelenk, verbessert Haltung — besonders wichtig, wenn Sie viel am Schreibtisch sitzen.

  • Ausführung: Im Stehen oder Sitzen Schultern nach hinten ziehen, Schulterblätter zusammenführen (halten 3–5 Sek.). Dann lockeres Schulterkreisen vorwärts/rückwärts.
  • Dosierung: 3 Serien à 8 Haltungen + 10 Kreise, täglich.
  • Tipp: Atmen Sie rhythmisch aus, wenn Sie die Spannung halten; vermeiden Sie Überstreckung des Halses.

3. Hüftbrücke

Warum: Stärkt Gesäß- und Rumpfmuskulatur, stabilisiert das Hüftgelenk und entlastet den unteren Rücken.

  • Ausführung: Rückenlage, Beine angewinkelt. Becken anheben, bis Bauch und Oberschenkel eine Linie bilden. Kurz halten, langsam absenken.
  • Dosierung: 2–3 Sätze à 10–15 Wiederholungen, 3× pro Woche.
  • Tipp: Aktivieren Sie bewusst das Gesäß, nicht die Lendenwirbelsäule. Bei Knieproblemen Füße weiter vom Becken wegstellen.

4. Fuß- und Sprunggelenk-Mobilisation

Warum: Viele Gelenkschmerzen beginnen unten. Bewegliche Füße verbessern Gangbild und reduzieren Knie- und Hüftbelastung.

  • Ausführung: Im Sitzen Fuß kreisen, Zehen spreizen und wieder zusammenziehen, Fersenheben (10–15×).
  • Dosierung: Täglich, 5 Minuten pro Fuß.
  • Tipp: Barfuß auf einer weichen Matte üben — das aktiviert Fußmuskeln besser als feste Schuhe.

5. Katzen-Kuh (wirbelsäulenmobilisierende Übung)

Warum: Mobilisiert Wirbelsäule und entlastet Facettengelenke; gut gegen steife Rückenpartien.

  • Ausführung: Im Vierfüßlerstand im Wechsel Rücken rund machen (Katzenposition) und durchhängen lassen (Kuhposition), langsam und mit Atemrhythmus.
  • Dosierung: 2 Minuten, 1–2× täglich.
  • Tipp: Bei Handgelenksproblemen auf Fäuste ausweichen oder Unterarmstütz wählen.

Wie Sie Fortschritt messen und dranbleiben

Notieren Sie wöchentlich ein bis zwei einfache Indikatoren: Schmerzskala 0–10, Gehstrecke ohne Pause, oder Treppenstufen-Anzahl. Kleine Verbesserungen — 10–20 % mehr Gehstrecke oder weniger Schmerzmittel — sind echte Siege. Ich habe oft gesehen, dass Patienten, die drei Monate konsequent weitermachten, deutlich selbständiger wurden.

Schnelle Regeln, die wirklich helfen

  • Regelmäßigkeit schlägt Intensität: Kurz und täglich ist oft besser als lange, seltene Einheiten.
  • Variation: Kombinieren Sie Mobilität, Kraft und Balance.
  • Alltag integrieren: Sit-to-stand statt extra Squats, Fußübungen beim Zähneputzen.

Wenn Sie möchten, kann ich Ihnen eine einfache Wochenroutine aus diesen fünf Bewegungen zusammenstellen — schreiben Sie kurz, welche Gelenke bei Ihnen am meisten Probleme machen. Teilen Sie auch gern Ihre Erfahrungen in den Kommentaren, das hilft anderen Lesern.