Königin Silvias Schmuckstücke sind nicht nur prachtvolle Accessoires – sie erzählen Geschichten, die wenige kennen. Heute nehmen wir Sie mit hinter die Kulissen und lüften Geheimnisse rund um das legendäre Diadem, das sie zum ersten Mal bei einem Nobelbankett trug.
Bei den diesjährigen Nobel-Feierlichkeiten setzte Königin Silvia erneut ein Fashion-Statement: Sie wählte eine puderrosafarbene Robe des Münchener Designer-Duos Georg et Arend. Ein dezenter Verweis auf ihre Verbindung zu Deutschland – und ein Look, der sofort auf jedem Modeblog in Berlin und München besprochen wird.
Das legendäre Diadem – ein Erbstück mit Geschichte
Auffälligstes Schmuckstück des Abends war, wie so oft, das sogenannte „Königin Sofia Diadem“. Dieses berühmte Diadem kam im 19. Jahrhundert mit Königin Sofia nach Schweden. Es wird heute fast ausschließlich von Königin Silvia getragen, doch auch Prinzessin Margaretha, Prinzessin Christina, Prinzessin Birgitta und Prinzessin Lilian haben es im Laufe der Jahrzehnte zur Schau getragen.
Ursprünglich war es wahrscheinlich ein Juwelenkamm, der gegen Ende des 19. Jahrhunderts zu einem fächerförmigen Diadem umgearbeitet wurde. Es besteht aus funkelnden Diamanten und zählt zu den ikonischsten Stücken im schwedischen Königshaus.
Silvia trug das Diadem zum ersten Mal im Jahr 1976 – gerade einmal frisch gekrönte Königin, mitten im Scheinwerferlicht der Nobelzeremonie. Doch was nach Märchen klingt, war in Wirklichkeit alles andere als angenehm.
– „Das Diadem ist wirklich wunderschön. Aber es ist extrem schwer zu tragen. Es ist starr, schwer und muss genau auf den Kopf passen, da es nach vorne zieht – sonst kippt es“, schilderte Königin Silvia in der Doku Royale Juwelen vor einigen Jahren, sichtbar mit einem Schmunzeln.
Zusammen mit ihrem damaligen Friseur, dem legendären Björn Axén, kämpfte sie darum, das schwere Stück sicher zu befestigen – mit Hilfe zahlreicher Haarnadeln. Und die wurden zum eigentlichen Problem…
– „Ich dachte wirklich, ich kippe vom Stuhl! Das Dinner dauert gefühlt eine Ewigkeit, und das Diadem wurde immer schwerer. Es grub sich regelrecht in meinen Kopf. Die Kopfschmerzen waren kaum auszuhalten. Ich erinnere mich noch genau: Prinz Bertil bemerkte, dass etwas nicht stimmte und fragte besorgt, ob mir gut gehe“, erzählt Silvia im Rückblick.
Sie antwortete, alles sei in Ordnung, doch Bertil hakte nach. Bereitschaft zum royalen Improvisieren: Auf sein Anraten entfernte sie ganz diskret einige der Nadeln während der Live-Übertragung des TV – als Zuschauerin bekommt man gelegentlich mehr Drama geboten, als man denkt!
Doch erst zu Hause nach dem langen Abend kam die volle Erkenntnis: Das Diadem hatte eine schmerzende Delle hinterlassen – man konnte förmlich mit dem Finger hineindrücken.
Heute, 2025, ist das Diadem längst von der renommierten Hofjuweliere W.A. Bolin überarbeitet worden. Es wurde verlängert und fachmännisch an Silvias Kopfform angepasst. „Jetzt sitzt es perfekt – aber jedes Mal, wenn ich es trage, erinnere ich mich an dieses Erlebnis. Dieses Diadem erzählt seine ganz eigene Geschichte“, so Silvia inzwischen mit einem Augenzwinkern.
Die Geschichte hinter den Ohrringen – alte russische Edel-Topase
Auch Königin Silvias Ohrringe haben eine faszinierende Herkunft. Die rosa, funkelnden Edel-Topase sind garantiert eines ihrer glamourösesten Schmuckstücke – russisch, aus dem 19. Jahrhundert, mit einer bewegten Reise durch Europa.
Königin Silvias Schwiegermutter, Prinzessin Sibylla, liebte sie bereits sehr. Als sie passende Ohrringe zu ihrem berühmten Collier wünschte, arbeitete Hofjuwelier extra aus dessen Endstücken edle Ohrringe. Das ursprüngliche Schmuckset bestand aus einer Kette, einer Brosche und einem Corsage-Anhänger – alles mit rosa Topasen und Diamanten. Die Ohrringe wurden später ergänzt.
Wer die genaue Herkunft nachschlagen will: Ja, man landet am Ende auch bei Wikipedia. Es war die russische Zarin Maria Fjodorowna, die das Schmuckset für ihre Tochter Maria Pawlowna fertigen ließ, nach der Geburt der Enkelin Augusta. Anlässlich von Augustas Hochzeit mit dem späteren deutschen Kaiser Wilhelm I. waren die Steine Teil ihrer Mitgift.
Danach gelangte das Schmuckstück von Berlin über Karlsruhe nach Stockholm: Durch Augustas Tochter Louise, die Friedrich I. von Baden heiratete, kam der Schmuck zunächst nach Baden – und wurde schließlich 1923 von Königin Victoria von Schweden geerbt, einer gebürtigen badischen Prinzessin. Heute blitzen die rosa Topase an Silvias Ohr.
Ein Detail: Kronprinzessin Victoria hat die Ohrringe bislang nie getragen. Warum? In der genannten royalen Schmuck-Doku verrät sie: „Es gibt Schmuckstücke, die einfach für Mama gemacht sind, nicht für mich. Ein paar der prächtigsten, ausgesprochen königlichen – die gehören noch ihr, zumindest vorläufig.“