Träumen Sie nicht auch ab und zu von einer Chanel-Tasche? Kaum ein Accessoire steht für Stil und zeitlose Eleganz wie die legendär gesteppte Handtasche des französischen Modehauses. Hier zeige ich Ihnen, was die Chanel 2.55 seit Jahrzehnten zur begehrten Ikone macht – und warum dieser Traum für viele ungebrochen bleibt.
Handtaschen gibt es viele – aber eine echte Chanel ist mehr als ein modischer Akzent. Sie ist Statement, Wertanlage, Kultobjekt. Die berühmte, gesteppte Tasche, die 1955 auf den Markt kam, begleitet noch immer modische Klassikerinnen aus München bis Hamburg. Wahrscheinlich kennen Sie sie von Schaufenstern in Berlin-Mitte genauso wie von internationalen Modewochen.
Der Februar 1955 markierte einen echten Wendepunkt in der Modegeschichte. In diesem Monat präsentierte Gabrielle „Coco“ Chanel der Welt ihre neueste Kreation: Die 2.55. Benannt nach ihrem Geburtsmonat und Jahr, entwickelte sich das Modell rasch zum Sinnbild für Pariser Chic. Selbst 68 Jahre später steht die 2.55 ganz oben auf vielen Wunschlisten – obwohl (oder gerade weil?) die Preise stetig steigen. Für viele ist die Tasche das ultimative Investmentstück und auf Vintage-Börsen in Köln, bei Secondhand-Händlern und Auktionshäusern in ganz Deutschland heiß begehrt. Wir kommen später noch einmal auf die Preise zurück.
Heute ist das Design der 2.55 längst ein Klassiker – doch Mitte des 20. Jahrhunderts war sie eine echte Revolution! Bis dahin waren elegante Damentaschen meist mit kurzem Henkel oder als Clutch zu tragen. Chanel jedoch gab der Tasche einen Schulterriemen, inspiriert von den Gurtbändern militärischer Uniformen. Das war nicht nur ein modischer Tabubruch, sondern vor allem praktisch: Frauen konnten sich damit frei bewegen – und sogar wie Coco Chanel selbst die Hände in die Taschen stecken.
Viele Modeexperten vermuten, dass die diamantförmigen Steppnähte eine Hommage an die Fenstermuster des Klosters Aubazine sind, wo Chanel einen Teil ihrer Kindheit verbrachte. Das weinrote Innenfutter erinnert an die Uniformen der Nonnen aus dieser Zeit, und die charakteristische Kette ähnelt den Schlüsselketten des Klosterpersonals. Eine kleine Sensation war damals außerdem das integrierte Geheimfach – angeblich für diskrete Liebesbriefe entworfen. Liebesbriefe dürften Chanel, die zahlreiche Affären mit Persönlichkeiten wie Igor Strawinsky, Salvador Dalí, Dmitri Pawlowitsch Romanow und Arthur „Boy“ Capel pflegte, tatsächlich ausreichend Anlass gegeben haben.
2.55 vs. Flap Bag – Was ist der Unterschied?
Viele verwechseln die 2.55 mit der Flap Bag (seit einigen Jahren auch als 11.12 bekannt), die 1983 von Karl Lagerfeld als Hommage an das Original entworfen wurde. Im Gegensatz zur 2.55 mit schlichter Metallschließe und vollständiger Kettenriemen, ist die Flap Bag an dem markanten CC-Drehverschluss und einer Verbindung aus Leder und Metallkette zu erkennen.
Stars und Modegrößen weltweit lieben die Chanel-Klassiker – auf deutschen Straßen sieht man sie mit etwas Glück an Influencern ebenso wie an Schauspielerinnen. Internationale Fans sind u.a. Kate Moss, Penelope Cruz, Janelle Monae, Katie Holmes, Apple Martin und Alessandra Ambrosio.
Bleibt die Frage: Wie teuer ist die Traumtasche eigentlich? Erheblich. Und sie wird jedes Jahr teurer! Auf Secondhand-Plattformen wie Rebelle oder in Auktionshäusern wie Sotheby’s erzielen Modelle stolze Preise. Die originale 2.55 lag 1955 bei rund 2000 Schwedischen Kronen. Heute müssen Sie (umgerechnet) mit über 10.000 Euro rechnen – eine Wertsteigerung von 200 Prozent seit 2016! Wer sich also für eine Chanel entscheidet, investiert in ein echtes Sammlerstück. Und wer weiß: Vielleicht steht es schon bald auf Ihrer eigenen Wunschliste ganz oben?