Du siehst jeden Monat die Heizkostenabrechnung und denkst: „Das kann doch nicht sein.“ Steigende Gaspreise + kalte Wände = Lecks in deinem Portemonnaie. Lies das jetzt, wenn du in einer Altbauwohnung oder an einer Außenwand lebst — denn ich habe das ausprobiert und es wirkt.
Ich habe in meiner Altbau-Wohnung hinter dem Heizkörper reflektierende Folie angebracht und sofort gemerkt, dass das Thermostat kürzer heizt. Das ist kein Hexenwerk, sondern Physik — und ein schneller, günstiger Eingriff vor dem nächsten Winter.
Warum das wirklich wirkt — kurz und klar
Wärme verlässt einen Raum nicht nur als warme Luft, sondern vor allem als Strahlung. Eine glatte Aluminiumfläche wirkt dabei wie ein Spiegel für diese Strahlungswärme.
Die Folie reflektiert Wärme zurück in den Raum, statt sie in die kalte Außenwand zu schicken. Das reduziert die Wärmestromrichtung Richtung Mauer — und das spürst du am Thermostat.
Wann du mit bis zu 30% rechnen kannst
- Alte Gebäude mit dünnen Außenwänden (Altbau) — große Verluste nach außen.
- Räume mit Heizkörpern direkt an schlecht isolierten Außenwänden.
- Einzelne Räume (nicht die gesamte Wohnung) — die bis zu 30% beziehen sich meist auf den Heizbedarf dieses Raums.
Wichtig: Die 30% sind ein Best-Case-Szenario für einzelne Räume. Für die gesamte Wohnung sind eher 5–15% realistisch.

So machst du es richtig — Schritt für Schritt
Viele nehmen einfach Küchenalufolie — das geht, aber besser sind fix fertige Reflexionsfolien oder Alu-isolierte Platten aus dem Baumarkt.
- Materialien: Reflexionsfolie oder Alu-Dämmplatte (z. B. im OBI, Hornbach oder Bauhaus), Schere, Maßband, doppelseitiges Klebeband oder Montagekleber.
- Kosten: Typisch 3–12 € pro m² — eine günstige Investition im Vergleich zu Heizkosten.
Konkrete Schritte:
- 1. Messen: Höhe und Breite des Heizkörpers plus 5–10 cm Rand.
- 2. Reinigen: Wandfläche abwischen, Staub entfernen.
- 3. Zuschneiden: Folie oder Platte zuschneiden.
- 4. Abstand schaffen: 1–2 cm Luftspalt hinter dem Heizkörper lassen — am besten mit dünnen Holzlatten oder Distanzstücken.
- 5. Anbringen: Folie mit doppelseitigem Klebeband oder Schrauben (Platten) befestigen.
- 6. Testen: Thermostat um 0,5–1°C herunterdrehen und Verhalten beobachten.
Ein Profi-Hack, den kaum jemand nutzt
Wenn du flexibel bleiben willst: befestige dünne Magnetstreifen an Heizkörper und Platte. So kannst du die Folie schnell abnehmen beim Streichen oder Lüften.
Fehler, die ich gesehen habe — und wie du sie vermeidest
- Fehler: Folie direkt an den Heizkörper kleben — das verhindert Konvektion und kann die Heizung ineffizient machen. Lösung: 1–2 cm Abstand lassen.
- Fehler: Nur Küchenalufolie verwenden — reißt, faltet sich, reflektiert schlechter. Lösung: Nutze stabile Reflexionsfolie oder Alu-verstärkte Dämmplatten.
- Fehler: Raum nicht lüften — mehr Rückstrahlung + hohe Luftfeuchte = Schimmelrisiko. Lösung: Regelmäßig stoßlüften.
Kosten, Ersparnis & mein eigener Test
Ich habe in einem Zimmer mit Außenwand die Folie angebracht. Ergebnis: Das Thermostat schaltete früher ab, die Raumtemperatur blieb stabil — ich konnte die Zieltemperatur um ~0,5–1°C senken.

Rechnung in Kurzform:
- Material: ca. 10–30 € pro Heizkörper (je nach Produkt).
- Ersparnis: Für den einzelnen Raum 10–30% Heizenergie möglich; auf die Gesamtabrechnung meist 5–10% — je nach Gebäude und Gewohnheiten.
- Amortisation: Oft schon in einer Heizperiode zurückverdient.
Bei aktuellen Energiepreisen in Deutschland (variiert) kann das schnell spürbar sein — besonders bei Gasheizungen in Altbauten. Ich kann das warm empfehlen, aber ohne Wunder: Erwarte keine Zauberlösung für die ganze Wohnung.
Nebenwirkungen & Sicherheit
- Schimmel: Wenn Außenwand deutlich kälter bleibt, auf Luftfeuchte achten.
- Elektrik: Keine Folie über elektrische Heizleisten kleben.
- Optik: Manche finden es unschön — Platten sind oft schöner als silbernes Papier.
Übrigens: In deutschen Baumärkten gibt es auch selbstklebende, hitzebeständige Varianten — praktisch und sauber.
Fazit
Alufolie oder besser: eine reflektierende Dämmfolie hinter der Heizung ist ein kleiner, günstiger Eingriff mit oft spürbarem Effekt — besonders in Altbauwohnungen und an Außenwänden. Ich habe es getestet, und ja: es hilft. Aber es ist kein Ersatz für richtige Dämmung.
Hast du das schon ausprobiert? Schreib, wie viel du gespart oder erlebt hast — oder welche Marke du empfehlen würdest.
