Aktuelle Warnung: Diese Telefonnummern besser nicht annehmen – Neue Tricks beim Telefonbetrug

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In letzter Zeit häufen sich in Deutschland gefährliche Anrufe von unbekannten Telefonnummern, die zu finanziellen Verlusten oder dem Missbrauch persönlicher Daten führen können. Meist kommen diese Anrufe von Nummern mit verdächtigen internationalen Vorwahlen oder undurchsichtigen Quellen – mit nur einem Ziel: Menschen auszutricksen, wenn sie gerade unachtsam sind, um ihnen sensible Informationen zu entlocken oder sie zu einer teuren Reaktion zu bewegen.

Prüfen Sie vor dem Abheben immer die Vorwahl der Nummer – es könnte sich um einen Betrugsversuch handeln.
Foto: Shutterstock

Experten der Bundesnetzagentur sowie vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnen vor einer neuen Welle sogenannter Vishing-Betrugsmaschen, die immer raffinierter – und leider oft erfolgreich – ablaufen. Angreifer nutzen mittlerweile gefälschte Anrufer-ID-Technologien (sogenanntes Spoofing), sodass auf dem Display der Opfer auch die offiziellen Nummern von Banken oder Institutionen erscheinen können. Das erhöht das Vertrauen in den Anruf erheblich.

Wie tarnen sich diese Betrüger?

Vishing steht für Voice Phishing, also phishing per Sprache am Telefon. Im Gegensatz zu klassischen betrügerischen E-Mails oder SMS handelt es sich um einen direkten Anruf, bei dem sich der Anrufer als Mitarbeiter Ihrer Bank, Versicherung oder einer Behörde ausgibt. Die Betrüger sprechen meist akzentfrei Deutsch, wirken professionell und nutzen Angst, Zeitdruck oder technische Fachbegriffe, um den Druck zu erhöhen.

Typischer Ablauf: Der Anrufer behauptet, auf Ihrem Konto gebe es eine verdächtige Transaktion und bittet, Ihre Identität zu bestätigen. Es wird nach Geburtsdatum, Ausweisnummer, Bankkartennummer oder sogar Einmalcodes aus SMS gefragt. Sobald der Angreifer an die nötigen Daten kommt oder Sie eine Autorisierung bestätigen – etwa durch Code oder App-Freigabe – kann das Geld binnen Minuten abgebucht werden.

Auch die Deutsche Kreditwirtschaft warnt: Von dieser Betrugsform sind inzwischen Kunden der größten Banken betroffen. Obwohl Banken immer wieder betonen, dass sie niemals telefonisch nach vertraulichen Daten fragen, werden Betrüger immer überzeugender und bringen ihre Opfer geschickt aus dem Gleichgewicht.

Diese Vorwahlen sind besonders riskant

Ein weiteres beliebtes Vorgehen: Kurzanrufe von internationalen Nummern, die eigentlich nur dazu verleiten sollen, zurückzurufen. Besonders häufig sind Vorwahlen wie +216 (Tunesien), +375 (Weißrussland) oder +881, der Code für Satellitennetzwerke. Wer zurückruft, landet nicht selten bei einer kostenpflichtigen Premium-Nummer – mit extrem hohen Minutenpreisen, schnell im zweistelligen Eurobereich pro Minute.

Die Anrufe klingeln oft nur einmal, damit es wirkt, als hätten Sie den Anruf verpasst. Gerade das spornt viele Menschen an, spontan zurückzurufen – und das ist der entscheidende Moment für die Betrüger. Mobilfunkanbieter wie die Deutsche Telekom und o2 haben bereits 2025 verstärkt solche Vorfälle registriert, bei denen Nutzer innerhalb von Minuten hohe Beträge verloren, nur weil sie zurückgerufen haben.

Die Bundesnetzagentur rät: Rufen Sie niemals unbekannte, ausländische Nummern zurück – besonders, wenn kein Rückrufwunsch oder Nachricht hinterlassen wurde, oder der Anruf spät abends oder nachts kam. Im Zweifel lieber die Nummer über eine seriöse Internetseite prüfen oder ignorieren.

So schützen Sie sich vor Telefonbetrug

Die wichtigste Regel: Keine seriöse Bank, Versicherung oder Behörde wird Sie jemals telefonisch nach sensiblen Daten fragen. Wenn Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt, legen Sie sofort auf. Geben Sie niemals Geburtsdatum, Passwörter, SMS-Codes oder Kartendaten am Telefon weiter.

Wenn Sie jemanden zurückrufen möchten, recherchieren Sie die Nummer zuerst auf Portalen wie „werhatangerufen.de“ oder nutzen Sie Apps wie Truecaller. Bei negativen Kommentaren oder unbekannten Nummern ist erhöhte Vorsicht angesagt. Moderne Smartphones erkennen anhand von Community-Daten immer öfter verdächtige Nummern automatisch und warnen davor.

Sehr effektiv ist das Einrichten von Sperren und Filtern direkt am Handy. Auf Android und iOS können Sie Anrufe aus bestimmten Regionen oder von anonymen Nummern blockieren. Zusätzlich helfen spezialisierte Apps wie Hiya oder Call Blocker, gefährliche Anrufe gezielt herauszufiltern.

Falls Sie bereits persönliche Informationen weitergegeben haben: Kontaktieren Sie sofort Ihre Bank, lassen Sie Zugänge sperren und erstatten Sie Anzeige bei der Polizei. Jede Minute zählt!