Ihre nächste Heizkostenabrechnung kommt — und Sie wundern sich, warum plötzlich 200–500 € mehr fällig sind? Das passiert öfter, als man denkt. Viele Fehler bei der Heizung sind nicht technisch, sondern menschlich — und lassen sich ohne großen Aufwand vermeiden.
Lesen Sie jetzt: drei typische Fallen, wie genau sie Ihr Portemonnaie treffen und was Sie sofort tun können, damit die Rechnung im nächsten Winter nicht explodiert.
Fehler 1: Keine regelmäßige Wartung — bis die Heizung teurer wird
Ich habe bemerkt, dass Hausbesitzer Wartungen gern aufschieben — gerade wenn die Geldbörse eng ist. Die Folge: verrußte Brenner, falscher Druck, verschlissene Teile.
- Was passiert: Kessel arbeiten ineffizienter, höherer Gasverbrauch, Ausfallrisiko steigt.
- Typische Kosten: Eine vergessene Wartung kann kurzfristig 5–15% mehr Verbrauch bedeuten — das sind schnell mehrere hundert Euro pro Saison bei einer älteren Gasheizung.
- Praxis-Tipp: Lassen Sie den Heizungsfachbetrieb (SHK-Betrieb) oder den Schornsteinfeger einmal jährlich schauen. Oft repariert der Monteur kleine Fehler sofort — günstiger als später ein neuer Brenner.
Wie Sie den richtigen Handwerker finden
Suchen Sie lokale Firmen (nicht nur die großen Ketten wie OBI oder Hornbach), vergleichen Sie Bewertungen und fragen Sie nach Festpreisen für Wartung. In meiner Praxis spart das oft Ärger — und Geld.

Fehler 2: Luft im Heizkörper — unsichtbar, aber teuer
Viele übersehen das Geräusch im Heizkörper oder merken nur kalte Stellen. Luft im System sorgt dafür, dass die Wärme nicht gleichmäßig verteilt wird.
- Was passiert: Pumpe läuft länger, Kessel heizt länger — Verbrauch steigt.
- Typische Kosten: Schon eine schlecht entlüftete Wohnung kann 50–200 € extra verschlingen, je nach Größe und Dämmung.
- Wer es behebt: Sie selbst — mit einem Entlüftungsschlüssel — oder der Monteur, wenn das Problem öfter auftritt.
Kurzanleitung: Heizkörper entlüften (in 5 Schritten)
- Heizung anstellen, bis die Anlage warm ist.
- Den Entlüftungsschlüssel am Ventil ansetzen (meist oben am Heizkörper).
- Langsam aufdrehen, es zischt — in ein Gefäß fangen, nicht mit bloßen Händen.
- Wenn Wasser kommt, wieder zudrehen; danach Kesseldruck prüfen (norm. 1–2 bar).
- Bei wiederholtem Luftproblem: Monteur rufen — ggf. Umwälzpumpe oder Anlage ausgleichen.
Fehler 3: Falsche Temperaturprogramme & Thermostate
Ich sehe oft Wohnungen, in denen ständig auf „21 °C“ geheizt wird — auch nachts oder wenn niemand da ist. Das ist wie Dauerlicht, obwohl niemand im Zimmer sitzt.
- Was passiert: Unnötiges Heizen, höhere Kosten, unnötige Abnutzung.
- Typische Kosten: 1 °C mehr spart etwa 6% Energie — bleibt die Wohnung 2 °C zu warm, bedeutet das leicht 100–300 € extra im Jahr.
- Wer schuld ist: Falsche Bedienung der Thermostatventile oder kein Wochenprogramm.
Smarte Einstellung — einfache Regeln
- Soll-Temperaturen: Wohnraum 20–21 °C, Schlafzimmer 16–18 °C.
- Nachtabsenkung: Für 8 Stunden nachts 3–4 °C runter — Programm am Thermostat.
- Keine Stufen dazwischen: Fenster auf Kipp bei Minusgraden ist ok, aber Heizung nicht auf 25 °C drehen, um schnell warm zu werden.
Der praktische Hack: So sparen Sie sofort zweistellige bis dreistellige Beträge
Ich habe praktisch getestet: Werden Entlüften, ein kurzes Wartungs-Check und das richtige Programm zusammen angewendet, ist die Wirkung spürbar.

- Schritt 1: Entlüften Sie alle Heizkörper (siehe Anleitung) — 15–30 Minuten.
- Schritt 2: Prüfen Sie den Kesseldruck (an der Heizungsanzeige). Fehlt Druck, Wasser nachfüllen oder Handwerker anrufen.
- Schritt 3: Programmieren Sie Thermostate: Nachtabsenkung aktivieren, Temperatur um 1–2 °C senken.
- Schritt 4: Möbel frei halten — ein zugestellter Heizkörper ist wie eine Handbremse für Wärme.
Ein kleiner Test, den jeder sofort macht: Stellen Sie einen Tag lang die Heizung 1 °C kühler und vergleichen Sie die nächste Woche — schon hier zeigt sich Wirkung in gefühlter Temperatur und am Geldbeutel.
Wenn es doch teurer wird: Wann Sie dringend einen Monteur rufen sollten
- Wenn die Heizung immer wieder Luft zieht oder Druck fällt: Sanitärbetrieb holen.
- Wenn ungewöhnliche Geräusche, Gerüche nach Abgas oder Ausfälle auftreten: Sofort schalten und Fachbetrieb rufen.
- Bei Gasgeruch: Fenster auf, alle Geräte aus, Notdienst anrufen.
In Deutschland bieten viele Installateure Vor-Ort-Checks an — oft günstiger als eine Großreparatur im Januar. Übrigens: Manche Schäden zahlt Ihre Hausrat- oder Wohngebäudeversicherung nur, wenn regelmäßige Wartungen nachgewiesen sind.
Zum Schluss: Kleine Handgriffe, richtige Einstellungen und ein jährlicher Check beim Handwerker — das ist die Formel gegen steigende Rechnungen. Ich habe genau das bei mehreren Haushalten gesehen: ein wenig Aufwand, viel Ersparnis.
Welche Heiz-Fehler haben Sie schon erlebt? Erzählen Sie von Ihrer schlimmsten Heizkosten-Überraschung — vielleicht können wir gemeinsam weitere Spar-Tricks finden.
