Du öffnest morgens die Bettdecke und riechst diesen feuchten, muffigen Geruch — bekanntes Problem, besonders in deutschen Altbauten und feuchten Wintern. Wenn du nicht sofort handelst, drohen Stockflecken im Teppich, Matratzenränder und sogar Schimmel.
Ich habe den alten Trick mit Zeitungspapier ausprobiert, als die Heizung letztes Jahr öfter aus blieb — und das Ergebnis hat mich überrascht. Lies weiter, wenn du schnellen, günstigen Schutz suchst, der in vielen Fällen wirklich wirkt.
Warum das Papier nicht bloß Aberglaube ist
Grob gesagt funktioniert Zeitung wie ein einfacher Feuchtigkeitsfänger: Papier saugt Kapillarwasser, verteilt es und lässt es an der Oberfläche verdunsten. Das ist kein Zauber, sondern Physik — und praktisch in Situationen, in denen du kurzzeitig Luftfeuchte reduzieren willst.
- Kapillarkraft: Papier zieht Feuchtigkeit durch feine Fasern.
- Große Oberfläche = schnelleres Verdunsten.
- Billig und fast überall verfügbar (Kiosk, Briefkasten, manchmal kostenlos).
Wann das Prinzip besonders gut funktioniert
In Räumen mit moderater, nicht extremer Feuchte. Zum Beispiel:
- Feuchtes Schlafzimmer nach langer Stoßlüftung
- Bei temporärem Ausfall der Heizung
- Unter Kommoden und Betten, wo Luftstau entsteht
So legst du Zeitungspapier richtig unter’s Bett — Schritt für Schritt
Viele machen es falsch: zu viele Schichten, feucht verpackt oder direkt unter die Matratze. Ich zeige, wie es praktisch und sicher geht.

- Schritt 1: Nimm 4–8 saubere Zeitungseiten (keine Hochglanzbeilagen).
- Schritt 2: Falte sie nur einmal — nicht zu dicht, damit Luft zirkulieren kann.
- Schritt 3: Verteile die Bündel entlang der Bettseiten und in der Mitte unter dem Lattenrost.
- Schritt 4: Kontrolliere alle 7–10 Tage und ersetze feuchte Blätter.
Wenn du schnell reagieren willst, kombiniere Papier mit einem offenen Aktivkohlebeutel oder Silica-Gel (gibt’s bei dm, Rossmann oder Bauhaus). Diese Kombination ist wie eine kleine Wetterstation im Mini-Format unter deinem Bett.
Konkrete Mengen- und Zeitangaben
- Single-Bett: 4–6 Seiten reichen oft aus.
- Doppelbett: 8–12 Seiten, verteilt auf drei Stellen.
- Wechsel alle 7–10 Tage oder sobald das Papier klamm wird.
Was viele übersehen (und was gefährlich sein kann)
Ich sah Leute, die das Papier direkt unter die Matratze klemmten — das ist keine gute Idee. Das kann Druckstellen verursachen, Tinte übertragen oder bei extremer Feuchte Schimmelbildung unter dem Papier fördern.
- Keine farbigen Hochglanzseiten: Farbe kann abfärben.
- Kein dauerhaftes Lagern: Zeitung ist ein kurzfristiger Fix, kein Ersatz für Lüften oder besseres Heizen.
- Bei sichtbarem Schimmel: Zeitung hilft nicht — hier braucht es Reinigung und eventuell professionelle Hilfe.
Gute Alternativen und sinnvolle Kombinationen
Wenn du in einer feuchten Kellerwohnung in Hamburg, einem schlecht isolierten Altbau in Berlin oder einem feuchten Dachgeschoss in München wohnst, denke langfristig.
- Silica-Gel-Beutel (dm, Bauhaus) — saugen zuverlässig und sind wiederverwendbar.
- Aktivkohle-Pads — neutralisieren Gerüche zusätzlich.
- Erhöhter Lattenrost oder Füße unter dem Bett — verbessert Luftzirkulation wie ein kleiner Ventilator.
Vergleich: Zeitungspapier wirkt wie ein einfacher Handtuch-Entfeuchter — billig und praktisch, aber nicht so leistungsstark wie elektrische Geräte.
Notfall-Hack gegen muffigen Geruch (funktioniert oft sofort)
Hier ein kurzer, getesteter Trick, den ich bei Gästen verwendet habe:

- Lege 6–8 Zeitungseiten wie oben beschrieben unter das Bett.
- Stelle zwei Schalen mit Natron (Backpulver) neben das Bett — Natron nimmt Gerüche.
- Öffne morgens und abends das Fenster für 5–10 Minuten (Stoßlüftung).
Das Ergebnis: Der Geruch wird merklich weniger, oft schon innerhalb von 24 Stunden. Aber Achtung — das ist kein langfristiger Schimmelschutz.
Meine persönlichen Fehler — damit du sie vermeidest
Ich habe einmal mehrere Zeitungsstapel liegen lassen — Ergebnis: feuchte, verfärbte Seiten und Tintenflecken am Holzfußboden. Seitdem:
- Nur kurz verwenden und regelmäßig kontrollieren.
- Kein direkter Kontakt mit Holz- oder Lederflächen ohne dünne Schutzschicht.
Wichtig: Wenn du sichtbaren Schimmel oder Gesundheitssymptome bemerkst (Atemnot, ständiger Husten), dann ab zum Arzt und Fachbetrieb — Zeitung ersetzt keine Sanierung.
Fazit
Zeitungspapier unter dem Bett ist kein Wundermittel, aber ein schneller, günstiger Sofort-Trick gegen Feuchtigkeit und muffigen Geruch — besonders praktisch in deutschen Haushalten, wo Energie sparen und Lüften nicht immer zusammenpassen. Kombiniert mit Luftentfeuchtern, Aktivkohle oder Silica-Gel wirst du deutlich bessere Ergebnisse erzielen.
Hast du das schon ausprobiert? Welche Kombination hat bei dir am besten geholfen — Zeitung allein, oder lieber Gelbe Tüten mit Aktivkohle? Schreib’s in die Kommentare.
