Mir ist aufgefallen: Viele von uns kippen altöl aus der Pfanne einfach in die Spüle — und merken erst, dass etwas nicht stimmt, wenn das Wasser nicht mehr abläuft. Das ist kein kleiner Ärger, das kann richtig teuer werden. Lies jetzt weiter, bevor der nächste Wochenend-Klempner mit der Rechnung vor deiner Tür steht.
Warum dieses „kleine“ Öl in der Spüle ein großes Problem ist
Wenn Fett und Speiseöl die Leitung runterlaufen, kühlt es ab und wird fest. Das passiert besonders schnell im deutschen Winter, wenn die Rohre kälter sind.
Das Fett wirkt wie Sekundenkleber für Haare, Essensreste und Seifenreste — und bildet mit der Zeit einen festen Pfropf, den normale Abflussreiniger nicht wegkriegen.
Was Klempner in Deutschland wirklich finden
In meiner Arbeit mit lokalen Klempnern in Berlin und Hamburg hörte ich oft die gleichen Geschichten: verstopfte Hausanschlüsse, beschädigte Fallrohre und verstopfte Kanäle bis zur Straße.
- Rohrreinigung kostet typischerweise 100–300 €; am Wochenende oder Notfall schnell 200–500 €.
- Manche Schäden führen zu Austausch von Rohrleitungen — das sind dann mehrere Tausend Euro.
- Kommunale Reinigung (wenn das Problem bis zur Kanalisation reicht) verursacht Zusatzkosten für die Kommune — und die landen indirekt in euren Gebühren.
Warum normale Reiniger hier nichts nützen
Reiniger lösen nur einen Teil des Problems. Fett verfestigt sich in Schichten, die sich wie eine Isolierschicht an Rohre anlagern.

Stell dir das vor wie alten Kaugummi im Abfluss: Stück für Stück wird weniger Platz, bis nichts mehr geht.
Wie du Öl richtig entsorgst — einfache, sofort anwendbare Schritte
Viele übersehen einfache Alternativen. Du brauchst keine Spezialbehälter oder teuren Produkte.
Schnell-Hack: 3 Schritte für 1 Liter Bratöl
- Kühlen: Lass das Öl in der Pfanne abkühlen, bis es fast fest ist.
- Abfüllen: Gieß es in eine alte Schraubglasflasche oder PET-Flasche (kein Karton).
- Entsorgen: Verschließen und in den Restmüll geben oder zur Sammelstelle (Wertstoffhof) bringen.
Extra-Tipp: Für größere Mengen: sammle Öl in einer stabilen Kanisterflasche und bring es zum Wertstoffhof oder zur Altöltankstelle — viele Kommunen in Deutschland bieten Sammelstellen an.
Weitere clevere Wege, Öl im Haushalt zu vermeiden oder wiederzuverwenden
- Wiederverwenden: Filtere gebrauchtes Öl durch einen Kaffeefilter in ein dunkles Glas — maximal 2x wiederverwenden.
- Härten & entsorgen: Mische Öl mit Katzenstreu oder Kaffeesatz, das saugt es auf und lässt sich als Verpackungsmüll entsorgen.
- Sammelaktionen: Manche Supermärkte oder Gemeinden (z. B. in München, Köln) haben Sammelaktionen für Speiseöl — check die Webseite deiner Stadt.
Was du auf keinen Fall tun solltest
- Nie ins Klo kippen — Toilettenleitungen verstopfen schneller.
- Keine heißen Öle gleich auskippen — im Rohr können sie andere Fette „aufschmelzen“ und später wieder zusammenbacken.
- Keine Ölreste in Recycling-Papier geben — das verschmutzt das Altpapier.
Ein Praxis-Trick, den ich immer empfehle
Wenn du viel frittierst (Weihnachten, Krapfen, Pommes-Partys): stell eine leere Glas- oder PET-Flasche bereit. Nachdem das Öl ausgekühlt ist, durch ein grobes Sieb filtern und hineinfüllen. Beschriften, dann in den Restmüll oder zur Sammelstelle bringen. Kein Kleckern, kein Stress.
Wenn du in einer Mietwohnung lebst: sprich mit Hausverwaltung oder Nachbarn. Oft gibt es gemeinschaftliche Lösungen — und weniger unangenehme Gerüche im Keller.

Was du tun kannst, wenn’s schon zu spät ist
Wenn das Wasser kaum noch abläuft, ruf keinen Haustechniker für 5 € Tricks —
- Versuche zuerst mechanisch: Pümpel oder Handschlauch (Spirale) aus dem Baumarkt (OBI, Bauhaus) können oft kleine Verstopfungen lösen.
- Bei hartnäckigen Blockaden: Profi anrufen. Dokumentiere den Schaden für eventuelle Kostenübernahme durch Vermieter.
Ich habe Klempner gesehen, die aufgeschäumte Fettkugeln aus Rohren schneiden mussten — das sieht aus wie ein Horrorfilm für jede Küche.
By the way: Vermeide Experimente mit chemischen Rohrreinigern bei großen Fettblöcken — die greifen Rohre an und sind gefährlich.
Fazit
Es ist leicht zu denken: „Ein bisschen Öl schadet nicht.“ Aber ein bisschen wird schnell sehr viel — und das zahlt am Ende dein Portemonnaie. Nutze die einfachen Schritte: abkühlen, auffangen, verschließen, Restmüll oder Wertstoffhof.
Und jetzt du: Wie entsorgst du dein Bratöl? Hast du einen Tipp, den andere in deiner Stadt (z. B. Berlin, München, Hamburg) kennen sollten?
