Beschlagener Spiegel nach der Dusche oder kleine Kratzer, die das Licht fressen? Ich habe das selbst ausprobiert – und war überrascht, wie oft Zahnpasta in der Toolbox landet.
Du solltest das jetzt lesen, weil es schnell, günstig und oft besser als das teure Spezialprodukt wirkt. Aber Vorsicht: Nicht jede Methode passt zu jedem Spiegel.
Warum Zahnpasta am Spiegel überhaupt funktioniert
Zahnpasta enthält feine Schleifpartikel. In meiner Praxis wirkt das wie sehr feines Schleifpapier:
- Bei leichten Kratzern glättet sie winzige Unebenheiten.
- Bei Kalk- oder Duschfilmen löst sie den Belag, wenn man richtig reibt.
- Manche Pasten hinterlassen eine hauchdünne Schicht, die kurzzeitig das Beschlagen reduziert.
Aber es gibt einen Haken
Teste immer an einer unauffälligen Stelle. Nicht jede Zahnpasta ist gleich – Gel‑Sorten helfen kaum, weiße Pasten mit Schleifkörpern mehr.

3 Profi‑Tricks, die Handwerker wirklich nutzen
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Kratzer kaschieren
Wenn nur die Oberfläche beschädigt ist, nehme ich ein mildes, nicht‑whitening Produkt. Ergebnis: Kratzer werden sichtbar geringer.
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Milchiger Film entfernen
Alte Wasserflecken oder Seifenfilm lassen sich oft mit etwas Zahnpasta und Microfaser wegwischen — danach wirkt der Spiegel wieder klar.
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Kurzfristiger Anti‑Fog‑Effekt
Für Gästeabende oder schnelle Retuschen: eine hauchdünne Schicht auftragen und polieren. Hält nur Stunden bis wenige Tage.
Praktischer Life‑Hack: Schritt‑für‑Schritt zum kratzfreien Spiegel
Ich habe das an einem alten Badezimmerspiegel getestet — so mache ich es:

- Besorge eine weiße, nicht‑gel Zahnpasta (z. B. günstige Marke aus dm oder Rossmann).
- Trage eine erbsengroße Menge auf ein weiches Tuch auf.
- Reibe mit kreisenden Bewegungen und leichtem Druck über den Kratzer (1–2 Minuten).
- Mit einem feuchten Tuch abwischen, dann trocken polieren.
- Optional: Mit Autowachs oder Glaspolitur nachbehandeln für längere Wirkung.
Funktioniert nur bei leichten Kratzern — tiefe Rillen bleiben sichtbar. In deutschen Altbau‑Bädern mit feuchter Luft ist das oft ausreichend, um den Spiegel wieder passabel aussehen zu lassen.
Wann du die Finger davon lassen solltest
- Antike oder verspiegelte Rückseiten: Die Silber‑Schicht kann beschädigt werden.
- Spiegel mit Spezialbeschichtung (Anti‑Fog, UV‑Schutz): Herstellerangaben beachten.
- Große oder tiefe Kratzer — hier hilft nur Austausch oder professionelle Politur.
Praktische Tipps aus dem Handwerkeralltag
- Wenn du in einer Mietwohnung in Berlin oder München lebst und keinen teuren Austausch riskieren willst: zuerst probieren.
- Für längerfristige Anti‑Fog‑Lösungen lieber spezielles Spray aus Hornbach oder Obi kaufen — kostet ein paar Euro, hält länger.
- Nach dem Reinigen immer mit trockenem Microfaser nachpolieren: das macht den Unterschied.
Und noch ein Vergleich, der geblieben ist: Zahnpasta wirkt wie feines Schleifpapier, nur deutlich günstiger und ohne die Werkstatt‑Atmosphäre.
Und zum Schluss: Hast du schon mal Zahnpasta am Spiegel probiert — mit Erfolg oder Drama? Schreib kurz, welche Marke und welchen Effekt du hattest.
