Du hängst im Winter die nasse Wäsche auf den Heizkörper, weil’s schnell gehen muss? Das ist die Gewohnheit, die mehr kostet als extra Waschmittel — und zwar bis Januar. Ich habe bemerkt, wie oft das in Mietwohnungen passiert, besonders in Altbauwohnungen ohne Balkon.
Wenn ihr jetzt nicht umstellt, drohen Rost, Schmutzwasser, höhere Heizkosten und Reparaturen — oft erst sichtbar, wenn es richtig kalt wird. Lest weiter: Ich erkläre, warum das passiert und wie ihr die Heizung rettet.
Warum das schlimmer ist, als ihr denkt
Nasse Wäsche auf Heizkörpern ist mehr als nur unordentlich — es beschleunigt Korrosion und belastet die Anlage. In meiner Praxis mit Heizungschecks sehe ich dieselben Symptome immer wieder.
- Feuchte Luft und direkte Nässe führen zu Kondenswasser an Rohren und Ventilen — das fördert Rost.
- Wärme wird blockiert, Heizkörper arbeiten ineffizienter; die Heizanlage läuft länger.
- Schmutz und Fusseln sammeln sich, verstopfen Ventile oder den Schmutzfänger — die Umwälzpumpe schrubbt sich kaputt.
- Bei Brennwertkesseln sinkt die Rücklauftemperatur nicht optimal, dadurch weniger Kondensation und schlechtere Effizienz.
- In Mietwohnungen bemerkt man Probleme oft zu spät: die Heizkostenabrechnung oder ein tropfendes Rohr im Januar.
Wie der Schaden entsteht — einfach erklärt
Stell dir die Heizung wie einen Metallknochen vor, der ständig atmet: je mehr Feuchtigkeit, desto schneller wird das Metall mürbe. Die nasse Wäsche wirkt wie ein Dampfbad direkt auf Ventile und Anschlussstücke.

Viele übersehen auch, dass feuchte Luft mehr Staub bindet — das wird zu schwarzem Wasser in der Anlage, das Pumpen und Wärmetauscher angreift.
So stoppst du es: 5 Schritte, die wirklich helfen
Diese Routine rettet eure Heizung bis Januar — und kostet wenig. Folge dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung sofort.
- 1) Wäsche weg vom Heizkörper: Stell einen trockenen Wäscheständer in die Nähe des Fensters (nicht direkt davor) oder auf den Balkon. Wenn kein Balkon vorhanden, nutze einen zusammenklappbaren Trockner von IKEA/Rossmann.
- 2) Kurz Stoßlüften statt kippen: 5–10 Minuten alle Fenster weit auf, danach wieder schließen. So bleibt die Luft trocken, ohne Dauerfeuchte.
- 3) Heizkörper reinigen und entlüften: Einmal monatlich Staub wegwischen, Ventile prüfen, bei gluckern entlüften (Schlüssel bei OBI/Hornbach für ~3–5 €).
- 4) Hygrometer kaufen: Für ~10–20 € bei Amazon oder MediaMarkt — Luftfeuchte über 60% ist kritisch.
- 5) Wenn ihr Rost oder schwarzes Wasser seht: Sofort Fachbetrieb kontaktieren. Kleine Reparaturen sind oft günstiger als ein Komplettausfall im Januar.
Schnelle Handgriffe — so entlüftet ihr richtig
- Heizung kurz anstellen (Thermostat auf 3).
- Schlüssel ansetzen, langsam drehen, bis Luft zischt.
- Wenn Wasser kommt, zuhalten und Thermostat wieder einstellen.
- Systemdruck prüfen (bei Zentralheizung: 1–2 bar) — fehlt Wasser, nachfüllen laut Anleitung.
Ausrüstung & Einkaufstipps für Deutschland
Ihr müsst nicht viel ausgeben. In deutschen Baumärkten und Discountern gibt es passende Lösungen:
- Wäscheständer: IKEA, Rossmann, Tchibo — faltbar und platzsparend.
- Hygrometer: MediaMarkt, Amazon.
- Entlüftungsschlüssel & Heizkörperfolie: OBI, Hornbach.
- Bei Mietwohnungen: sprecht mit dem Vermieter, bevor ihr größere Umbauten macht.

Was ihr jetzt unmittelbar prüfen solltet
- Rostflecken oder braunes Wasser aus dem Entlüftungsventil? Das ist Alarm.
- Ungewöhnliche Geräusche (Klackern, Brummen) aus der Pumpe? Nicht ignorieren.
- Schimmel an der Wand über dem Heizkörper? Feuchtequelle sofort minimieren.
- Heizkostenabrechnung: unerwartet hohe Werte? Dokumentieren und nachprüfen.
By the way: Viele Mieter denken, ein paar nasse T-Shirts wären harmlos. In meiner Arbeit habe ich mehrere Fälle gesehen, wo genau das einen Heizungsausfall Mitte Winter verursacht hat — und die Rechnung ging in die Hunderte.
Konkreter Life‑Hack — Trocknen ohne Risiko (3-Minuten-Plan)
- Häng die feuchte Wäsche auf einen Ständer.
- Stell den Ständer 30–50 cm vor den Heizkörper, nicht darauf.
- Öffne das Fenster fünf Minuten zum Stoßlüften, dann schliesse es wieder.
- Schalte die Heizung auf mittlere Stufe (Thermostat 2–3) — die Luft zirkuliert schneller und trocknet, ohne die Rohre zu überfeuchten.
Das funktioniert auch in kleinen Berliner Altbauwohnungen oder in einem Münchner Studentenwohnheim — probiert es aus.
Zum Schluss: Kleine Gewohnheiten sparen Nerven und Geld. Wenn ihr jetzt umstellt, könnt ihr teure Reparaturen bis Januar vermeiden.
Was macht ihr: Hängt ihr noch direkt auf die Heizung oder habt ihr bessere Tricks? Teilt eure Erfahrungen — ich bin gespannt auf eure Lösungen.
