Viele sparen beim Heizen und machen dabei einen simplen Fehler: der Thermostatkopf steht entweder permanent auf 5 oder ist ganz zugedreht. Das Ergebnis? Ungleichmäßige Wärme, höhere Rechnungen und Ärger mit den Nachbarn. Als jemand, der seit Jahren Heizungen begleitet, sehe ich das täglich — und es ist meist kein großes Geheimnis, sondern Routinearbeit.
Warum das richtige Einstellen so wichtig ist
Ein falsch eingestellter Heizkörper führt zu Energieverlusten und verschlechtertem Wohnkomfort. Moderne Thermostatventile arbeiten mit Raumtemperatursteuerung — wenn sie falsch genutzt werden, kann die Heizanlage nicht effizient regeln.
Kurzer Fakt zum Mitnehmen: Eine sinnvoll eingestellte Heizung spart schnell mehrere Prozent Energie, ein Grad Raumtemperatur weniger kann etwa 5–7 % Heizkosten sparen.
Der häufigste Fehler — und warum er passiert
Der Klassiker heißt: entweder volle Pulle (5) oder komplett zu. Viele setzen auf maximale Stufe, weil sie schnellen Wärmegewinn erwarten. Andere drehen zu, um angeblich zu sparen. Beides ist kontraproduktiv.

- Thermostat dauerhaft auf 5: Raum wird überhitzt, Thermostat schlägt oft an und aus, ineffizient.
- Thermostat ganz zugedreht: kalte Räume, Schimmelrisiko, Pumpen laufen trotzdem.
- Thermostatkopf verdeckt (Vorhänge, Möbel): Falsche Temperaturmessung, Ventil reagiert nicht richtig.
- Kein hydraulischer Abgleich: Einige Heizkörper werden überversorgt, andere bleiben kalt.
Praktische Schritt-für-Schritt-Anleitung
So stellen Sie Ihre Heizkörper richtig ein — ohne Handwerker am ersten Tag:
- Raumtemperatur messen: Stellen Sie ein Thermometer in der Zimmermitte auf. Zielwerte: Wohnräume 20–21 °C, Schlafzimmer 16–18 °C, Küche 18–20 °C.
- Thermostatnummer nutzen: 1 ≈ 12 °C, 2 ≈ 16 °C, 3 ≈ 20 °C, 4 ≈ 24 °C, 5 ≈ 28 °C. Für Wohnräume meistens 3.
- Hydraulischen Abgleich prüfen: Bitten Sie den Vermieter oder Installateur um Abgleich, falls einige Heizkörper dauerhaft kalt bleiben.
- Luft aus dem Heizkörper lassen: Entlüften Sie strömende oder obere Kaltstellen, bis Wasser sauber kommt.
- Keine Abdeckungen: Fensterbänke, Vorhänge oder Handtücher nicht vor Thermostat legen.
Kleine Reparaturen, großer Effekt
Manchmal reicht ein neuer Thermostatkopf oder ein Ventileinsatz (Marken wie Oventrop, Danfoss, Honeywell werden häufig verbaut). Wenn Ihre Anlage von Viessmann, Buderus, Vaillant oder Junkers ist, sind Ersatzteile meist regional gut verfügbar. Ein sauber eingestellter Heizkessel mit moderner witterungsgeführter Regelung macht den größten Unterschied.
Wann Sie den Fachmann rufen sollten
Rufen Sie einen Installateur, wenn:

- einige Heizkörper trotz offener Ventile kalt bleiben;
- es ungewöhnliche Geräusche (Klopfen, Gluckern) gibt;
- der Druck im Heizungssystem ständig sinkt;
- Sie unsicher beim hydraulischen Abgleich sind.
Ein Fachbetrieb erledigt in der Regel Entlüften, Ventiltausch und Abgleich an einem Termin — das lohnt sich finanziell und ist oft in wenigen Stunden erledigt.
„Wow“-Fakt, den kaum jemand kennt
Wussten Sie, dass das richtige Einstellen zusammen mit einem hydraulischen Abgleich häufig bis zu 20 % Heizenergie einsparen kann? Das ist keine Marketingzahl, sondern Ergebnis vieler Praxisfälle — gerade in Altbauten mit ungleichen Rohrwegen.
Fazit
Der größte Fehler ist die falsche Erwartung: Maximale Stufe = schnelle Wärme. Richtig einstellen heißt: messen, anpassen, entlüften und bei Bedarf abgleichen lassen. Kleiner Aufwand, spürbarer Effekt.
Haben Sie Fragen zu Ihrer konkreten Heizung oder wollen Sie Ihre Erfahrungen teilen? Schreiben Sie einen Kommentar — ich antworte aus Praxiserfahrung und nenne gern mögliche nächste Schritte.
