Die inspirierende Geschichte hinter dem 25 Jahre alten Kleidungsstück

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Manchmal beginnt eine Revolution mit etwas ganz Einfachem: Einer abgeschnittenen Strumpfhose und einer guten Idee. Im Jahr 2025 feiert Spanx – das Label, das Mode und Selbstbewusstsein für Frauen in aller Welt verändert hat – bereits 25. Geburtstag. Hier erfahren Sie, wie die Gründerin Sara Blakely konsequent ihren eigenen Weg zum Erfolg gegangen ist.

Vom Alltag in Florida zum globalen Unternehmerinnen-Erfolg

Sara Blakely kam 1971 im sonnigen Florida zur Welt. Ursprünglich wollte sie wie ihr Vater Anwältin werden – aber die Aufnahmeprüfung klappte einfach nicht. Nach einer kurzen Episode im Disneyworld Resort in Orlando arbeitete sie zunächst im Außendienst: Sie verkaufte Faxgeräte, klopfte täglich an viele Türen – eine Schule fürs Leben, wie sie später erzählte. Dass sie mit dieser Energie zum Teamleiter aufstieg, überraschte niemanden, der sie kannte.

Doch Sara träumte größer. 1998 kam ihr beim morgendlichen Styling das Produkt in den Sinn, das Frauen weltweit heute kennen – auch wenn der Start weder glamourös noch einfach war.

Eine einfache Idee, die Damenmode veränderte

Mit 27 hatte Sara gerade ein Paar weiße Hosen gekauft – aber irgendwie passten sie nie so richtig. Überall zeichneten sich Nähte ab, das Tragegefühl war nicht optimal. Spontan schnitt sie die Beine von ihrer blickdichten Strumpfhose ab und trug diese als unsichtbare Unterwäsche. Plötzlich saßen die Hosen perfekt, und Sara sah eine Marktlücke: Funktionsunterwäsche, die sich an den weiblichen Körper anschmiegt und dabei komfortabel bleibt.

Ohne Branchenkontakte und nur etwa 5.000 Euro auf dem Konto startete Sara Spanx. Viele in der US-Modeindustrie – meist Männer in den Chefetagen – verstanden das Potenzial nicht. Doch schließlich sagte ein Geschäftsmann zu, ermutigt durch seine drei Töchter, Sara bei ihrer Idee zu unterstützen.

Vom Toiletten-Test zum Kultprodukt

Mit den ersten Prototypen im Gepäck präsentierte Sara ihr Produkt beim US-Kaufhausgiganten Neiman Marcus. Der Clou: Im Showroom überzeugten Aussagen nicht – also führte Blakely einer Einkäuferin ihre Erfindung kurzerhand auf der Damentoilette vor. Das Ergebnis: Direkt der erste Großauftrag. Kurz darauf folgten Traditionshäuser wie Bloomingdale’s und Bergdorf Goodman.

Geld fürs Marketing war nicht da, also reiste Sara eigenhändig von Store zu Store durch die USA – und sah darin keine Last, sondern eine Chance: „Ich wurde berühmt dafür, jedem weiblichen Kunden mein Hosenbein zu zeigen“, erzählte sie später. Ihre Mutter stärkte ihr den Rücken – solange das Hosenbein oben blieb und nichts darunter gezeigt wurde.

Der endgültige Durchbruch kam 2000, als die amerikanische Talkshow-Legende Oprah Winfrey Spanx zu einem ihrer Lieblingsprodukte erklärte – der Verkauf explodierte.

Ein Unternehmen, das neue Maßstäbe setzt

Schon im ersten Jahr setzte Spanx umgerechnet rund 4 Millionen US-Dollar um, im zweiten sogar mehr als doppelt so viel. Sara Blakely lehnte jede Investorenbeteiligung ab; stattdessen steckte sie jeden Cent erneut ins Unternehmen – ein Ansatz, der sie 2012 laut Forbes zur jüngsten self-made Milliardärin der Welt machte. Auch das TIME Magazine zählte sie daraufhin zu den 100 einflussreichsten Persönlichkeiten.

Heute ist Shapewear nicht mehr wegzudenken. Doch Spanx bleibt im Jahr 2025 Marktführer – trotz rasanter Konkurrenz von Größen wie Lascana oder Hunkemöller, die auch hierzulande mitmischen.

Spanx und das Empowerment von Frauen

Saras größtes Ziel: Frauen stärken und ihnen ein gutes Selbstbild geben. Ihre Stiftung vergibt Stipendien für Studentinnen in Südafrika, unterstützt Bildungsinitiativen, etwa die Female Leadership Academy von Oprah Winfrey, und spendete während der Coronakrise 50 Millionen Euro an Gründerinnen im Kleinunternehmerbereich.

Sie war zudem die erste Frau aus den USA, die sich der Giving Pledge anschloss – einer von Bill Gates und Warren Buffett gegründeten Bewegung, in deren Rahmen Wohlhabende mindestens die Hälfte ihres Vermögens spenden.

Seit 2024 sorgt Saras neuestes Projekt für Furore: „Sneex“, eine Schuhmarke, die Sneaker-Komfort mit Absatzschuhen kombiniert – inzwischen regelmäßig getragen von Prominenten wie Reese Witherspoon und Kathy Bates.

Und im März 2025 wird Sara Blakely vom National Women’s History Museum für ihr Lebenswerk geehrt – als eine der Pionierinnen, die nicht nur Modegeschichte, sondern auch Gesellschaft verändert haben.