Sie kennen das: Im Herbst stapeln sich dicke Jacken, Mäntel und Strickpullis im Flur oder im Schrank, und der Platz reicht einfach nicht. Deutsche Haushalte schwören auf einen simplen Kniff, mit dem der Wintervorrat deutlich weniger Raum einnimmt — oft bis zu 70 %. Nein, es ist kein Zauber, sondern Technik, Ordnung und ein bisschen Hausverstand.
Warum das funktioniert — kurz und praktisch
Der Kern: Luft macht den Unterschied. Voluminöse Stoffe, Daunenjacken und Wollpullover nehmen Raum hauptsächlich durch eingeschlossene Luft. Entfernt man diese Luft kontrolliert, schrumpft das Volumen dramatisch. Genau das leisten Kompressions- oder Vakuumbeutel. Dazu kommt eine sinnvolle Falt- und Lagertechnik — fertig ist der Platzgewinn.
Was Sie brauchen
- Kompressions- oder Vakuumbeutel (wiederverwendbar)
- Staubsauger mit Saugstutzen oder Handpumpe bei speziellen Beuteln
- Feine Packchips oder Trocknungsmittel (Silica-Gel) gegen Feuchtigkeit
- Beschriftungsaufkleber und Stift
In Deutschland finden Sie gute Beutel bei IKEA, dm, Hornbach oder Tchibo – achten Sie auf wiederverwendbare Varianten. Ich habe u.a. mit einfachen „Vakuumbeuteln“ von Amazon und Boxen aus dem Baumarkt gute Erfahrungen gemacht.
Schritt-für-Schritt: So holen Sie die 70 %
- Sauber und trocken: Waschen oder lüften Sie alles vorher. Feuchte Kleidung in Beutel = Schimmelgefahr.
- Sortieren: Alles, was Sie diesen Winter definitiv nicht brauchen, kann in die Beutel. Wäsche für empfindliche Stoffe separat behandeln.
- Richtig falten: Pullover flach legen, Ärmel überlappen. Jacken leicht zusammendrücken, nicht quetschen.
- Beutel füllen: Nicht überfüllen — etwas Platz lässt die Luft kontrolliert entweichen.
- Luft entfernen: Mit Staubsauger oder Handpumpe absaugen. Sorgfältig verschließen.
- Beschriften und lagern: Deckel beschriften, Beutel flach lagern — im Schrank oben, unterm Bett oder im Keller (trocken!).
Mit dieser Methode haben wir in einem Berliner Haushalt zwei große Kleiderschränke halbiert — kein Witz. Wer handwerklich unterwegs ist, nutzt zusätzlich stabile Kunststoffboxen, in die die Vakuumbeutel passen: Schutz gegen Nagetiere und Feuchtigkeit.
Worauf Sie besonders achten sollten
- Nicht für sehr empfindliche Materialien: Leder, Wildleder und bestimmte Wollarten leiden unter dauerhafter Kompression.
- Daunenjacken mit Vorsicht: Kurzzeitig ist Kompression ok, langfristig verlieren Daunen ihr Volumen — lieber grobe Kompression oder spezielle Daunensäckchen verwenden.
- Feuchtigkeit vermeiden: Trockene Umgebung, ggf. Trocknungsmittel verwenden.
- Regelmäßig lüften: Mindestens einmal pro Saison die Beutel öffnen, Kleidung auf Schäden prüfen.
Weitere clevere Kniffe
Kompressionsbeutel sind nicht die einzige Lösung. Rollen statt falten kann bei weniger voluminösen Stücken helfen. Spezielle Vakuum–Kleiderhüllen für Mäntel sind ideal, wenn Sie Jacken platzsparend aufhängen möchten. Und ein Tipp aus meiner Ecke in München: Kleine Holzkugeln mit Zedernholzduft im Schrank halten Motten fern und riechen besser als chemische Mittel.
Fazit
Der Trick ist simpel, bewährt und kostet oft nur ein paar Euro: Kompressions- oder Vakuumbeutel plus ein bisschen System reichen, um Wintersachen deutlich platzsparender zu lagern. Wichtig ist die richtige Auswahl der Materialien und regelmäßige Kontrolle. Für Stadtwohnungen in Hamburg, Berlin oder München, wo Stauraum knapp ist, ist das fast schon Alltag.
Probieren Sie es aus: Nehmen Sie einen Beutel, füllen Sie ihn mit den dicksten Teilen und vergleichen Sie das Volumen. Wenn Sie wollen, schreiben Sie unten, wie viel Platz Sie gewonnen haben — interessiert mich wirklich.
