Wohnung sichern 60+: Diese einfachen Tricks verhindern Unfälle

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Ab 60 verändert sich nicht nur der Kragen, sondern auch das Unfallrisiko in den eigenen vier Wänden. Viele Stürze passieren dort, wo man sich am sichersten fühlt — in der Küche oder im Bad. Mit wenigen, gezielten Maßnahmen lässt sich dieses Risiko deutlich senken.

Als jemand, der schon etliche Wohnungen von Freundinnen und Freunden umgerüstet hat, sage ich Ihnen: Es geht nicht um Vollschutz, sondern um pragmatische Lösungen, die Alltag erleichtern.

Die größten Gefahrenquellen — und wie man sie beseitigt

  • Rutschige Böden: Entfernen Sie lose Läufer, kleben Sie rutschfeste Streifen auf Treppen und legen in Bad und Küche rutschfeste Matten aus. Produkte von Baumärkten wie Hornbach oder Obi sind bezahlbar und wirken sofort.
  • Schlechte Beleuchtung: Installieren Sie Nachtlichter im Flur und Bewegungssensor-Lampen im Eingangsbereich. Ein gut beleuchteter Weg ist oft der einfachste Schutz vor einem Stolperer.
  • Badezimmer: Haltegriffe, Duschhocker und Thermostatarmaturen verhindern Stürze und Verbrühungen. Lassen Sie sich im Sanitätshaus beraten — fachgerechte Montage ist wichtig.
  • Ungünstige Möbelanordnung: Schaffen Sie klare Wege, stellen Sie häufig genutzte Dinge in Hüfthöhe und sichern Sie Teppiche.

Praktische, sofort umsetzbare Maßnahmen

Sie brauchen keine aufwändigen Umbauten. Diese sechs Schritte sind schnell gemacht und kosten wenig:

  1. Rutschstopper unter Teppiche kleben.
  2. Standfestes, flaches Schuhwerk im Haus anlegen statt Socken auf glattem Boden.
  3. Helles, blendfreies Licht an Flurtreppen und vor dem Bett installieren.
  4. Essenzielles in Küchenschränken in Hüfthöhe platzieren.
  5. Medikamentenliste vom Hausarzt prüfen lassen — Nebenwirkungen wie Schwindel erkennen.
  6. Notruf-System (Armband oder Smartphone-App) bereitlegen.

Technik, die wirklich hilft — sinnvolle Gadgets

Smart-Home ist kein Luxus: Rauchmelder, Bewegungssensoren und Sturzdetektion können Leben retten. Bei älteren Menschen lohnen sich einfache Lösungen wie:

  • Wasserkocher mit Abschaltautomatik und stabiler Griffzone.
  • Türklingel mit Kamera für mehr Kontrolle an der Haustür.
  • Armbänder mit Notfallknopf; viele Anbieter bieten monatliche Kosten an, die oft von der Pflegekasse unterstützt werden.

Bewegung und Vorbeugung — das unterschätzte Element

Technik ersetzt keine Muskelkraft. Balance-Übungen, leichtes Krafttraining und regelmäßige Augenchecks reduzieren das Sturzrisiko nachhaltig. Studien zeigen, dass gezieltes Training Stürze um etwa 20–30% senken kann — ein echter „Wow“-Effekt, wenn man bedenkt, wie wenig Aufwand nötig ist.

Praktisch: Tai Chi-Kurse in der Volkshochschule oder kurze tägliche 10‑Minuten-Übungen vor dem Fernseher wirken oft besser als man denkt.

Wann ein Profi nötig ist

Manches sollten Sie nicht selbst basteln: Haltegriffe im Bad, Treppenlifte oder elektrische Anschlüsse gehören in die Hände von Fachleuten. Ein Sanitätshaus oder ein ortsansässiger Handwerksbetrieb (z. B. Installateur, Elektriker) berät individuell und oft gibt es Fördermöglichkeiten durch Krankenkassen oder Pflegeversicherung.

Mein Fazit — pragmatisch und menschlich

Sie müssen Ihre Wohnung nicht in ein Altersheim verwandeln. Kleine, durchdachte Änderungen bringen große Sicherheit: bessere Beleuchtung, weniger Stolperfallen, sinnvolle Technik und ein bisschen Bewegung. Aus eigener Erfahrung: Sobald die ersten Maßnahmen umgesetzt sind, entspannt sich sowohl die Stimmung als auch der Alltag — und das ist unbezahlbar.

Welche Maßnahme würden Sie als erstes angehen? Schreiben Sie in die Kommentare — Erfahrungen und praktische Tipps helfen anderen Lesern weiter.