Sie haben schon wieder braune Blattspitzen, fallende Blätter oder eine Monstera, die plötzlich schlaff ist? Viele Pflanzen überleben nicht die Heizperiode — und das liegt selten an schlechter Luft oder Schicksal. In den meisten Fällen reichen ein paar einfache Eingriffe, die Sie heute noch umsetzen können.
Die drei Hauptfehler — kurz und schmerzhaft
Wenn Pflanzen im Winter eingehen, sind fast immer diese Ursachen beteiligt:
- Zu wenig Licht: Wintertage sind kurz, Fenster sind oft zu weit weg.
- Zu trockene Luft: Radiatoren und Dauerlüften senken die Luftfeuchte drastisch.
- Falsches Gießen: Überwässern bei geringer Verdunstung oder komplett vergessen.
Was Sie jetzt sofort tun können — 7 schnelle Maßnahmen
Diese Schritte brauchen keine Profi-Ausrüstung und bringen schnelle Besserung:

- Bewegen Sie Pflanzen näher ans Fenster (Süden oder Osten). Ein Pflanzenplatz 1–2 Meter näher ans Licht macht oft den Unterschied.
- Stellen Sie keine Töpfe direkt auf Heizkörper; Zugluft und Hitze schaden den Wurzeln.
- Erhöhen Sie die Luftfeuchte: gruppieren Sie Pflanzen, nutzen Sie Schalen mit Wasser auf der Heizung oder einen kleinen Luftbefeuchter.
- Gießen Sie seltener, aber prüfen Sie die Erde mit dem Finger: trocken in 2–3 cm Tiefe = gießen.
- Wischen Sie Staub von den Blättern — das verbessert die Lichtaufnahme sofort.
- Kontrollieren Sie auf Spinnmilben und Thripse. Trockenheit fördert Schädlingsbefall; bei Befall rasch behandeln.
- Schneiden Sie abgestorbene Triebe: das spart Energie und reduziert Pilzrisiko.
Warum „weniger düngen“ im Winter kein Mythos ist
Viele Zimmerpflanzen reduzieren ihren Stoffwechsel im Winter deutlich — oft um 30–50%. Das bedeutet: wenig Licht, wenig Wachstum, weniger Dünger. Ein Tipp: Einstellung halbieren oder komplett pausieren bis Frühling. Zu viel Nährstoff = Salzansammlung = Wurzelstress.
Strukturierter Pflegeplan für die nächsten 4 Wochen
Wenn Sie diesen Plan eine Monatsperiode durchziehen, sehen Sie meist klaren Fortschritt:
- Woche 1: Licht optimieren, Gruppen bilden, Staub entfernen.
- Woche 2: Auf Schädlingszeichen prüfen, Feuchte erhöhen (Luftbefeuchter/Steine).
- Woche 3: Gießrhythmus anpassen, Drainage überprüfen (Staunässe verhindern).
- Woche 4: Düngepause bestätigen, bei Bedarf Kompakt-LED-Leuchte anbringen (IKEA hat gute, preiswerte Modelle).
Konkrete Produkte & Orte — wo ich selbst einkaufe
Wenn Sie etwas Neues brauchen: Erde und Töpfe kaufe ich oft bei OBI oder Dehner, günstige LEDs bei IKEA, hygrometer und Sprühflaschen beim Baumarkt oder online. In Berlin lege ich Pflanzen im Winter gern auf den «Berliner Balkon» — dort ist Südlage oft Gold wert.

Wann es Zeit ist, die Pflanze aufzugeben oder umzutauschen
Nicht jede Pflanze lohnt die Rettung. Entfernen oder ersetzen, wenn:
- mehr als 60% der Blätter braun/abgefallen sind;
- Wurzeln komplett verfault sind (schlechter Geruch, matschig);
- wiederkehrender Schädlingsbefall trotz Behandlung.
Manchmal ist ein Tausch gegen robustere Sorten wie Zamioculcas, Sansevieria oder winterharte Sukkulenten die pragmatischere Lösung — vor allem in schlecht belichteten Fluren.
Mein letzter Rat — pragmatisch und ehrlich
Pflanzenpflege ist keine Kunst, sondern ein Prozess aus Beobachten und kleinen Korrekturen. Beginnen Sie mit Licht und Luftfeuchte — das rettet die meisten Fälle. Wenn Sie möchten, nennen Sie in den Kommentaren Ihre Pflanze und Situation: ich antworte mit einer konkreten Mini‑Checkliste.
