Der Klassiker unter den Mänteln: Warum der Duffelcoat auf dem Second-Hand-Markt boomt

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Wissen Sie schon, welches klassische Kleidungsstück aktuell auf dem Second-Hand-Markt an Wert gewinnt? Falls nicht, sollten Sie jetzt weiterlesen.

Trends wechseln heutzutage fast so schnell wie das Wetter in Hamburg. Was gestern noch angesagt war, ist morgen plötzlich out – oder umgekehrt. Doch es gibt einige ikonische Stücke, die scheinbar nie aus der Mode kommen. Sie bleiben Jahre, manchmal Jahrzehnte, unterschwellig beliebt und feiern immer wieder ihr Revival.

Eines dieser Kleidungsstücke ist der Duffelcoat. Der robuste Mantel, den Generationen von Menschen getragen haben, war in den 70er-Jahren ein echtes Must-have, geriet dann aber ein wenig in Vergessenheit – bis jetzt. Plötzlich erlebt er ein großes Comeback. Auf deutschen Second-Hand-Plattformen wie eBay Kleinanzeigen oder Vestiaire Collective werden gut erhaltene Duffelcoats inzwischen für rund 2.000 Euro gehandelt.

In einer aktuellen Liste der Plattform „Vi i villa“ zu Second-Hand-Mode mit Preisanstieg rangierte der Duffelcoat ganz oben – aus gutem Grund:

„Ein Klassiker, der sein Comeback offensichtlich langfristig feiert. Der erzielte Preis liegt regelmäßig weit über dem Startgebot. Hier ein Duffelcoat von Gloverall, der bei Sikö Auktionen für 1.200 Kronen den Besitzer wechselte.“

Die Geschichte des Duffelcoats: Von Belgien nach Berlin

Doch woher kommt dieser Traditionsmantel eigentlich? Die Wurzeln reichen bis ins 17. Jahrhundert zurück – und zwar ins belgische Städtchen Duffel. Dort wurde damals der berühmte wollige Stoff hergestellt, der besonders wärmend und wetterbeständig war. Als Kleidungsstück selbst tauchte der Duffelcoat allerdings erst im 19. Jahrhundert auf. John Partridge, ein britischer Schneider, entwarf ihn ursprünglich für die Royal Navy. Die wasserabweisende Qualität und die großzügige Kapuze machten ihn zum perfekten Begleiter für windige Schiffstage. Übrigens: Damals war er noch als „Monty Coat“ bekannt.

In den 60er-Jahren landete der Duffelcoat dann endgültig auf der internationalen Modeszene. Yves Saint Laurent verlieh ihm einen modernen Look – mit markanten Knebelverschlüssen und Lederschlaufen, einer längeren Kapuze und einer schmaleren Silhouette. Diese „Neuauflage“ wurde zum Sinnbild britischer Mode und war bei Jung und Alt gleichermaßen gefragt – auch in Deutschland. In den Siebzigern noch der Star auf den Straßen von München bis Köln, verschwand der Duffelcoat zwischenzeitlich fast aus dem Rampenlicht.

2025 aber feiert er ein fulminantes Comeback: Prada zeigte in Mailand mehrere Variationen, auch JW Anderson, Simone Rocha, Altuzarra, Toteme und Ralph Lauren lassen den Duffelcoat wieder aufleben. Wer jetzt einen echten Vintage-Duffel aus London oder einen aktuellen Trend-Mantel kaufen will, muss tief in die Tasche greifen.

Das Modemagazin Marie Claire prophezeit sogar, dass der Duffelcoat 2025 das „Jahr der Barn Jacket“ ablösen wird – die war 2024 im Netz quasi überall zu sehen.

Viele prominente Gesichter schätzen den Duffelcoat für seine zeitlose Optik und seinen dezenten Retro-Touch: Alexa Chung, Taylor Swift, Jennifer Lawrence – und natürlich Paddington Bär, immerhin einer der berühmtesten Coat-Träger aller Zeiten.

„Nichts ist stilvoller als ein Duffelcoat“, bemerkte Alexa Chung dazu knapp in einem Interview.

Tipps: So stylen Sie den Duffelcoat im Herbst 2025

  • Klassisch britisch: Kombinieren Sie einen dunklen Duffelcoat mit Chelsea Boots oder Schnürern von lokalen Marken wie Lloyd.
  • Casual für den Alltag: Jeans und schlichte Sneaker aus Berlin passen perfekt, ob für den Weg ins Büro oder beim Wochenendbummel.
  • Für Mutige: Modemutige greifen zu auffälligeren Farben – aktuell liegen Bordeaux und Waldgrün voll im Trend.

Ob als Statement-Piece oder als wärmender Begleiter für windige Tage: Der Duffelcoat zeigt, dass ikonische Mode niemals ganz verschwindet. Wer einen im Schrank hat, darf sich also nicht nur über ein trendiges Outfit, sondern womöglich auch über ein echtes Wertstück freuen.