In Deutschland taucht aktuell eine neue Welle von Internetbetrug auf: Apps, die von Cyberkriminellen entwickelt wurden, tarnen sich als bekannte Dienste und können binnen Minuten Ihre vertraulichen Daten oder Zugänge abgreifen. Lesen Sie, wie diese Masche funktioniert – und wie Sie sich 2025 wirklich effektiv davor schützen.
Cyber-Angriffe werden immer ausgefeilter. Gerade jetzt ist Vorsicht gefragt, wo Sie Ihre persönlichen Informationen eingeben.
Die Taktiken der Betrüger verändern sich ständig und setzen gezielt auf das Vertrauen ganz normaler Nutzer. Aktuell geben sie ihre Fake-Apps als populäre Anwendungen aus und locken mit verführerischen Links, hinter denen sich Schadsoftware verbirgt. Wer nicht aufpasst, verliert in wenigen Augenblicken sensible Zugangsdaten, Passwörter oder gar Bankinformationen. Besonders perfide: Vielen fällt der Betrug zunächst gar nicht auf.
Betrüger setzen auf bekannte Marken und überraschende Links
In Deutschland verbreiten sich derzeit betrügerische Apps, die echten Tools von bekannten Unternehmen täuschend ähnlich sehen, aber im Hintergrund sensible Nutzerdaten stehlen. Sicherheitsforscher aus München meldeten bereits im Januar, dass der Schädling „Agent.GKE“ in beliebten Android-Spielen wie Geometry Dash, Solitaire oder Flappy Bird kursierte. Ein anderes Beispiel: Der Trojaner „Agent.EQD“ gab sich als kostenlose VPN-App aus, wollte aber infizierte Geräte für DDoS-Attacken missbrauchen.
Auf dem Desktop setzen Betrüger immer noch gerne auf Fake-Meldungen über angebliche Flash- oder Systemupdates. Eine bekannte Hackerkampagne, die in Berlin aufgedeckt wurde, streute gefälschte Installationsdateien von Domains wie akamai.net aus – das Ziel: einen versteckten Hintereingang (Backdoor) für Datendiebstahl einzurichten.
Besonders tückisch: Viele dieser Fake-Apps funktionieren tatsächlich auf den ersten Blick. Sie zeigen die gewohnte Oberfläche und bieten Basisfunktionen – während Ihre Daten längst im Hintergrund zu den Angreifern wandern. Das sorgt für ein trügerisches Gefühl von Sicherheit.
Die Bedrohung betrifft Smartphones, Tablets und Computer gleichermaßen
Cyberkriminelle machen vor nichts Halt: Immer häufiger verschicken sie auch SMS mit angeblichen Bußgeldforderungen – der Link darin führt direkt in die Falle. Die Polizei Berlin warnt regelmäßig vor solchen Betrugsversuchen.
Auf dem PC erleben viele Nutzer plötzlich Warnungen wie „Ihr Computer ist infiziert“ oder werden zu angeblich überfälligen Systemupdates aufgefordert. Wer dann den verlinkten „Antivirus“ installiert oder Zugriffsrechte vergibt, lässt den Schadcode ins eigene System – und öffnet Angreifern Tür und Tor zu intimen Daten.
So läuft der Betrug ab
Typisch: Ein augenscheinlich harmloser Link lockt mit „Flash-Update“, „kostenloser VPN“ oder „Gratis-Spiel“. Nach dem Klick landet man auf einer scheinbar vertrauenswürdigen Seite, die sofort zum Download drängt. Schon ein kurzer Moment der Unachtsamkeit reicht, und die Malware landet im Hintergrund auf Ihrem Gerät.
Erteilen Sie die geforderten Freigaben, erhält die App Zugriff auf SMS, Kontakte oder ganze Dateisysteme. So gelangen Angreifer an Login-Daten, TANs, Zugangstokens zu Ihrer Banking-App oder übernehmen gleich die Fernsteuerung. Ihr Handy oder Rechner funktioniert scheinbar völlig normal weiter – im Hintergrund laufen aber längst alle Datenabflüsse zum „Datenklau-Server“.
Was Sie tun sollten – und was unbedingt nicht
Laden Sie Software nur aus offiziellen Stores wie Google Play oder dem Apple App Store herunter. Auch wenn kurze Links, angebliche Empfehlungen oder dringende Pop-Ups locken: Nur verifizierte Entwickler und viele authentische Nutzerbewertungen geben hier echte Sicherheit. Ist eine App sehr neu, verlangt sie zu viele Rechte oder der Publisher ist unbekannt, sollten bei Ihnen die Alarmglocken schrillen.
Setzen Sie auf sichere Quellen wie den Google Play Store oder Apples App Store. Die Bewertungen und Rezensionen in Foren wie Chip.de oder ComputerBase liefern weitere Hinweise auf mögliche Risiken.
Genauso kritisch: Pop-Ups über angebliche Viren oder Systemprobleme. Seriöse Entwickler sind im Store zertifiziert. Fordert eine App seltsame Berechtigungen oder erscheint der Herausgeber dubios, löschen Sie sie lieber sofort wieder. Experten raten außerdem zu stets aktueller Antiviren-Software – so erkennt Ihr Gerät viele Bedrohungen, bevor sie Schaden anrichten können.
Schnelle Reaktion, wenn es zu spät ist
Haben Sie versehentlich eine verdächtige App installiert, löschen Sie sie sofort und checken Sie die Zugriffsrechte aller anderen Apps. Starten Sie Ihr Smartphone oder den PC neu – im Zweifel hilft eine Rücksetzung auf Werkseinstellungen.
Wechseln Sie umgehend alle wichtigen Passwörter, vor allem für E-Mail, Online-Banking und Social Media. Kontaktieren Sie Ihre Bank und melden Sie einen möglichen Datenabfluss. In schwerwiegenden Fällen ist auch die Anzeige bei der Polizei oder beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sinnvoll – so helfen Sie auch, größere Betrugswellen rechtzeitig zu stoppen.
Neue Masken, altes Ziel: Datenklau
Dreist: Die Strategien der Betrüger entwickeln sich ständig weiter, aber das Ziel bleibt identisch. Egal ob gefälschte Apps, betrügerische Anrufe oder „Smishing“-Nachrichten, die sich als Behörden oder Banken tarnen: Bleiben Sie skeptisch und prüfen Sie jede unerwartete Anfrage, jeden Download und jede Eingabemaske kritisch – gerade dann, wenn es eilig scheint.
Vorsicht schützt Daten und Geldbeutel
Im Jahr 2025 nutzen Betrüger geschickt unsere regionale Praxis und das Vertrauen in etablierte Marken, Tools oder Sicherheitslösungen – sei es ein vermeintlicher VPN-Dienst, der neueste „Infostealer“ oder ein gefälschtes Update. Die größte Gefahr: Wie leicht unbemerkt persönliche Daten missbraucht werden können. Ein falscher Klick – und schon sind Passwörter, Geld oder Identität verloren.
Deshalb gilt: Installieren Sie Apps und Updates nur von vertrauenswürdigen Quellen, verweigern Sie auffällige Berechtigungen, vermeiden Sie Klicks auf Pop-ups und verlassen Sie sich auf renommierte Sicherheitssoftware wie Avira, G DATA oder Kaspersky aus Deutschland. Bei Unsicherheit brechen Sie den Vorgang lieber ab – Ihre Privatsphäre und Daten sind immer mehr wert als ein zweifelhaftes Extra an Funktionalität.