Vorsicht vor dieser Bankkarten-Funktion: So verlieren Sie Geld – ohne dass Kriminelle Ihren PIN kennen

Spread the love

Die Art und Weise, wie wir in Deutschland im Jahr 2025 unsere alltäglichen Einkäufe bezahlen, hat sich in den letzten Jahren rasant verändert. Was viele kaum bemerken: Kleine Innovationen bei Bankkarten haben direkte Folgen für Ihre persönliche Sicherheit. Die gestiegene Geschwindigkeit beim Bezahlen ist zwar komfortabel, öffnet aber auch Tür und Tor für neue Risiken.

Die Bankkarte ist längst ein ständiger Begleiter – sei es im Portemonnaie, der Jackentasche oder direkt an der Handyhülle.

Früher bedeutete Bezahlen immer: Kontakt mit dem Kartenleser und PIN-Eingabe. Heute läuft das längst nicht mehr bei jeder Transaktion so ab. Die neuen Möglichkeiten freuen Nutzer, aber leider auch Trickbetrüger.

Wie funktionieren kontaktlose Zahlungen – und wo liegen die Risiken?

Das kontaktlose Bezahlen basiert auf NFC-Technologie: Ihre Karte kommuniziert über wenige Zentimeter (meist bis 4 cm) mit dem Terminal. In Deutschland gilt üblicherweise: Bis zu 50 Euro können Sie ohne PIN bezahlen. Das ist ein Kompromiss zwischen Komfort und Sicherheit. Für Beträge darüber ist die Code-Eingabe Pflicht.

Für die meisten bedeutet das: schneller einkaufen, weniger Schlangen. Doch genau diese „Erleichterung“ schafft für Diebe, die Ihre Karte in die Hände bekommen, die Möglichkeit, mehrfach kleinere Beträge abzugreifen – ganz ohne PIN oder weitere Zugangsdaten. Ist die Karte gestohlen oder verloren, fällt das im Alltag oft erst spät auf – manchmal zu spät.

Manche fürchten, dass Diebe per verdecktem Gerät kontaktlos Kartendaten aus der Tasche klauen können. Die Wahrheit: Die NFC-Technik funktioniert nur direkt am Terminal, über maximal wenige Zentimeter. Sensible Online-Zahlungsdaten wie CVC-Code oder TAN werden nicht frei übertragen. Sogenannte „Skimming“-Angriffe im Vorbeigehen sind extrem selten und technisch aufwändig.

Der 50-Euro-Limit ohne PIN täuscht über die Tatsache hinweg, wie viele Beträge so nacheinander bezahlt werden können.

Fallstricke aus der Praxis: Wie schnell kann ein Betrüger kontaktlose Zahlungen missbrauchen?

Hat jemand Zugriff auf Ihre Karte, kann er mehrere Zahlungen unterhalb der 50 Euro durchziehen. Bei vielen Banken greift zwar ein Schutz: spätestens nach der dritten oder vierten Zahlung ist ein PIN notwendig. Doch Praxistests aus dem Jahr 2025 zeigen: Nicht jede Bank hat diese Schwelle sicher im Griff.

Ein besonders drastisches Beispiel: Bei einer Debitkarte der Commerzbank-Tochter konnte ein Dieb innerhalb einer Woche bis zu 3.000 Euro kontaktlos ausgeben – ohne jemals einen PIN einzugeben. Der Fall sorgte bundesweit für Aufsehen und zeigt: Einen 100-prozentigen Schutz gibt es nicht.

Ein beliebtes Vorgehen: Der Betrüger „räumt“ eine geklaute Karte in kleinen Schritten leer – mit Transaktionen in verschiedenen Läden. Wird die Karte nicht schnell gesperrt, kann so eine hohe Gesamtsumme verschwinden – noch vor einer Reaktion der Bank. Das Geld lässt sich zwar reklamieren, aber oft vergeht bis zur Klärung einige Zeit.

Ein erhöhtes Risiko besteht auch bei älteren Karten, denen moderne Sicherheitsstandards und dynamische Prüfmechanismen fehlen. Solche Modelle sind erfahrungsgemäß besonders anfällig für Missbrauch.

Diebe versuchen in kurzer Zeit möglichst viele Einkäufe zu tätigen, bevor Sie den Verlust bemerken und handeln können.

Wie Sie sich jetzt schützen können – praktische Tipps

Die beste Schutzmaßnahme: Passen Sie die Karteneinstellungen direkt per Banking-App oder online an. Nahezu alle deutschen Banken bieten mittlerweile diese Optionen:

  • Senkung des kontaktlosen Limits: Zum Beispiel auf 20 Euro
  • Verpflichtende PIN-Eingabe bei jeder zweiten Zahlung aktivieren
  • Kontaktlose Funktion ganz abschalten (dauerhaft oder vorübergehend)

Manche Apps bieten sogar das zeitweise Sperren kontaktloser Zahlungen für Reisesituationen oder im Verdachtsfall an. Um die Funktion vollständig zu deaktivieren, lohnt sich meist ein Anruf bei Ihrer Bank oder die Bestellung einer Karte ohne NFC-Chip.

Eine sehr sichere Alternative sind mobile Wallets wie Google Pay oder Apple Pay. Hier schützt neben der täglichen Banking-Infrastruktur zusätzlich die biometrische Identifikation, etwa durch Ihren Fingerabdruck oder FaceID. Dadurch sind selbst Transaktionen mit geringem Betrag viel besser abgesichert.

Immer wichtiger werden auch Sicherheits-Apps der Banken oder spezialisierter Anbieter: Sie benachrichtigen Sie sofort bei jeder Zahlung. Einige integrieren mittlerweile KI-Tools, die Ihr Zahlungsverhalten analysieren und ungewöhnliche Buchungen automatisch melden. Durch fortschrittliche Verfahren wie Fingerprint-Check oder 3D Secure wird der Missbrauch noch einmal erschwert.

Ganz gleich, wie Sie bezahlen: Schalten Sie am besten Push-Benachrichtigungen für alle Kartentransaktionen ein – und prüfen Sie regelmäßig Ihre Kontoaktivitäten. So können Sie im Ernstfall sofort reagieren und größere Schäden verhindern.