Die passende Garderobe für eine Hochzeit zu wählen, kann ganz schön herausfordernd sein. Insbesondere, wenn auf der Einladung ein bestimmter Dresscode wie „Krawatte“, „dunkler Anzug“, „Smoking“, „Frack“ oder „sommerlich-elegant“ steht. In diesem Leitfaden erkläre ich Ihnen als erfahrener Redakteur, was diese Begriffe in Deutschland 2025 konkret bedeuten – und wie Sie als Gast garantiert stilsicher erscheinen!
Mit dem Sommer kommt auch wieder die Hochzeitssaison. Für die Gäste bedeutet das oft: Kleiderordnung studieren, Outfits abstimmen und dabei weder overdressed noch underdressed wirken. Damit Sie entspannt feiern können, finden Sie hier einen Überblick über die häufigsten Dresscodes – mit Tipps für Damen und Herren.
Dresscode & Etikette: So zeigen Sie Respekt als Hochzeitsgast
Dresscodes erfüllen einen wichtigen Zweck: Sie richten den Fokus auf das Brautpaar und sorgen für einen harmonischen Rahmen. Wer sich nicht daran hält, kann (gewollt oder ungewollt) auffallen – und das möchte zur Zeit des Fests niemand. Ihre Garderobe sollte daher in erster Linie ein Zeichen von Wertschätzung gegenüber dem Brautpaar sein, nicht Bühne für den eigenen Stil.
Wichtig: Es gilt als grober Fauxpas, andere Gäste für ihr Outfit zu kritisieren – auch, wenn Sie selbst stilsicher sind. Falls Sie unsicher sind, fragen Sie lieber direkt beim Brautpaar oder den Gastgebern nach. Im Zweifelsfall: Lieber etwas festlicher als zu leger.
Dresscode „Krawatte“ (in Deutschland meist als „Sakko & Hose“ interpretiert)
„Krawatte“ ist derzeit einer der häufigsten Hochzeits-Dresscodes in Deutschland. Die Regel ist hier: gepflegt, aber nicht overdressed. Früher war damit fast ein dunkler Anzug gemeint, heute ist das Spektrum weiter – aber immer noch stilvoll. Es gilt die goldene Mitte zu finden: weder zu festlich noch zu lässig.
Für Damen
Erlaubt sind schicke Kleider (kurz bis maximal wadenlang), Zweiteiler wie Rock und elegante Bluse oder eine stilvolle Hosen-Kombination mit Blazer. Festlicher als Alltagskleidung – aber keine bodenlangen Abendkleider oder auffälligen Overalls. Schultern sollten dezent bedeckt werden; der Ausschnitt bleibt zurückhaltend. Schlichte Accessoires sind willkommen. Lack- oder Plateauschuhe lieber meiden.
Für Herren
Hier ist ein Anzug (Sakko und passende Hose) in nahezu jeder Farbe möglich. Kombinieren Sie je nach Jahreszeit unterschiedliche Materialien. Bei schwarzem Sakko empfiehlt sich ein farbiges Hemd dazu. Weste ist optional, kann aber leicht zu festlich wirken. Krawatte ist erwünscht (auch Fliege möglich), Farbe und Muster sind frei wählbar. Schwarze oder braune Lederschuhe runden das Outfit ab.
Beispielbild:
Dresscode „Dunkler Anzug“
Auch der „dunkle Anzug“ wird oft verlangt und liegt zwischen „Krawatte“ und den formelleren Codes. Er ist tagsüber wie abends tragbar und insgesamt etwas festlicher.
Für Damen
Hier empfiehlt sich ein elegantes Kleid – mindestens knielang, gern auch länger, aber keine prunkvolle Abendrobe. Die Ärmel sind meist kurz, der Ausschnitt dezent. Hosenanzüge sind eher nicht gewünscht. Schimmernde Stoffe lieber für abends aufheben. Exklusive Accessoires wie zierliche Clutches, Handschuhe oder dezenter Schmuck sind willkommen.
Für Herren
Ein dunkler Anzug (anthrazit, navy, schwarz), am besten unifarben oder mit sehr dezentem Muster. Weißes Hemd, optional Weste (bitte die unterste Weste nie zuknöpfen). Lederschuhe in Schwarz, schmale Sohle. Krawatte oder Fliege in edlen, eher ruhigen Tönen ist Pflicht.
Beispielbild:
Dresscode „Smoking“
Smoking ist eine halboffizielle, deutlich schickere Kleiderordnung – meist für Feiern ab 18 Uhr. In Deutschland taucht sie vor allem bei Gala-Events, seltener bei klassischen Hochzeiten auf.
Für Damen
Hier ist das klassische Smokingkleid angesagt – schick, raffiniert, darf auch glamourös und mit Glitzer sein. Erlaubt sind kurze und lange Modelle; kürzere Kleider dürfen durch besonderen Schnitt oder Material herausstechen. Festliche Jumpsuits sind ebenso passend. Schmuck und Accessoires dürfen extravaganter ausfallen.
Für Herren
Klar: Smoking in Dunkelblau, Schwarz oder Anthrazit, dazu weiße Smokinghemd, Hosenträger oder Weste, schwarze Lackschuhe. Fliege und Kummerbund gehören zum Standard. Tipp: Die Armbanduhr lässt man weg – heute zählt nur das Fest.
Beispielbild:
Dresscode „Frack / Große Gesellschaftskleidung“
Der Frack oder „große Gesellschaftskleidung“ ist der feierlichste Look – selten außerhalb von Gala-Hochzeiten oder Diplomatenempfängen. Die Devise: Je festlicher, desto besser!
Für Damen
Ein bodenlanges, gern weites und glamouröses Kleid, mit schimmernden Effekten oder im royalen Stil. Farben sind frei wählbar, Weiß, Creme und manche Töne sollten jedoch dem Brautpaar vorbehalten bleiben. Ärmel und Ausschnitt können variieren, Schmuck lieber üppig. Handschuhe sind erlaubt, Hüte nur mit männlichem Begleiter im Cut.
Für Herren
Der klassische Frack (schwarz, mit weißem Frackhemd, Weste und weißer Fliege, Lackschuhe). Alternativ: korrekt getragene Jackette. Hier gelten Traditionen – Regelverstöße wirken schnell unangemessen.
Beispielbilder:
Farben und Fauxpas: Was Sie als Hochzeitsgast vermeiden sollten
Unabhängig vom Dresscode: Auch in Deutschland gibt es ungeschriebene Gesetze rund um Farben – einige davon sind 2025 noch aktuell.
Weiß
Weiß ist prinzipiell der Braut vorbehalten. Lediglich das Paar selbst kann um weiße Garderobe bitten. Zwei Farben beziehungsweise Muster mit viel Weiß im Hintergrund sind heikel – Richtwert: max. 50 % Weißanteil.
Männer dürfen beim Smoking ausnahmsweise eine weiße Jacke wählen, ansonsten gilt: Komplett weiß ist tabu.
Schwarz
Schwarze Komplett-Outfits gelten für Damen weiterhin als Zeichen von Trauer – vermeiden Sie es idealerweise, es sei denn, das Brautpaar wünscht explizit schwarze Kleidung oder es handelt sich um ein Black-Tie-Event.
Rot
Lange Zeit war Rot ein No-Go, wegen alter Mythen. Heute ist Rot meist kein Problem – fragen Sie aber im Zweifel direkt beim Brautpaar nach, ob es spezielle Wünsche gibt.